schloß die Tür. Ein wenig beschämt lief ich raschen Schrittes nach meinem Mietzimmer. Bereit einzutreten, hörte ich drüben die Klingel schellen. Der Kistenmann sprach also jetzt bei Dr. Vischer vor. Sacht schlich ich wieder zurück — und äugte durch den „Spion“. Drüben ging die Tür auf. Das Dienstmädchen. „Ich habe hier eben gesungen“, sagte der Brillenkorporal. „Bitten Sie den Herrn Doktor um eine Zuwen dung für mich. Brotloser Bühnen künstler!“ Der Doktor kam persönlich und reichte ein Geldstück: „Mein Kom pliment. Sie haben Stimme — große Stimme. Ein Genie!“ „Genie ist Fleiß“, meinte der Tür steher bescheiden. Dann knallte Hakenschlag. Robert Gehrke Höflich. „Sie waren gestern in der Premiere meines Stückes — aber warum sind Sie nach dem zweiten Akt ver schwunden?“ „Sehen Sie, es wäre doch zu unhöflich gewesen, wenn ich schon nach dem ersten Akt gegangen wäre.“ Drogisten-Lyrik* Aus Frankreich täglich wir beziehen Für schreibe zwanzigtausend Mark An Lippenstiften, parfümieret, Das ist wahrhaftig gar kein Quark! Die Schönheitskunst kennt keine Skrupel Und fragt nicht viel nach national, Französisch muß sie sein, die Marke, Erst dann ist sie das Ideal! Auf deutschen Lippen Frankreichs Röte Und darauf einen deutschen Kuß, Daß da nicht jedes deutsche Mädel In deutscher Scham erröten muß! Wir kämpfen für Germaniens Ehre, Bedrückt ob welscher Niedertracht, Und abends lächeln Frauenlippen Mit Frankreichs Lippenfarbenpracht! Die Arbeitslosigkeit im Lande, Brach liegt die deutsche Industrie, Wir kämpfen für die Frau’n und Kinder, Doch fremde Waren lieben sie! Des Franken Ware, seine Bräuche Begehren sie trotz aller Not — An hohen Masten stolzes Wehen Der deutschen Farben schwarzweißrot! Tws der „Drogisten-Zeitung “, Leipzig Zum Thema: Nationaler Kitsch Ichhabsie ^ bei mir — Für jede Situation ist sie gerüstet, allen Anforderungen gewachsen, und sie versagt nie.Was Ihnen unter- ~ wegs an vielgestaltigen Eindrücken zufliegt, dos halten Sie fest mit der immer schnoppschußbereiten Leica Ein wahresWundei ding ist die Leica Modell III mit ihrem umfassenden Zeitenbereich (I-Vsoo Sekunde), ihrer utomatischen Scharfeinstellung u. ihren universolen Zusatzgeräten Fordern Sie unsere Druckschriften. ERNST LEITZ - WETZLAR