„Kämme mich — etwas behutsam!“ „Ich will keine Locken.“ „Bringe mir die schwarzsamtenen Halbstiefel.“ „Schnür mich jetzt ein — das ist zu fest!“ „Stecke eine Nadel in meinen Hals kragen — mein Gott, du stichst mich ja.“ „Ich bitte um Entschuldigung — meine Finger sind etwas erstarrt.“ „Madame, der Wagen ist vor gefahren!“ Dann reist man weiter (Auf dem Bahnhof — Erstes und zweites Ge spräch in einem Eisenbahnwagen), um das Kapitel Im Gasthof — Al' hotel erledigen zu können. „Junge, wo ist das Büro?“ (Chasseur, oü est le bureau de l’hötel?) „Ist hier warmes und kaltes Lauf wasser?“ „Herr Hausknecht, bitte wecken Sie midi morgen um . . . Uhr!“ „Wird an der Wirtstabei gegessen?“ (Dine-t-on ä table d’höte?) und orientiert sich als vorsichtiger Mensch noch: „Wonach geht das Zimmer hinaus?“ (Comment est la chambre orientee?) und mietet — hier oder in einem ande ren Hotel — um ins Museum gehen zu können. Der „Herr Hausknecht“ (Garyon) wird die Frage, wo das Museum der verzierenden Künste (Musee des Beaux- Arts) steht, beantwortet haben, es folgt nun Gespräch 8 — mit einem Lohn kutscher, und im Museum kann man mit seinen Sprachkenntnissen protzen: „Kann man sich Nachahmungen der Bilder und Stiche des Museums ver schaffen?“ (Peut-on se procurer des reproductions des peintures et des gra- vures du musee?) Damit wird der auf Anmut und Würde bedachte Reisende sein Kunst verständnis genügend dokumentiert ha ben. Seine äußere Erscheinung läßt er sich beim Friseur (Chez le coiffeur) in Ordnung bringen: „Ein bißchen Stangenpomade auf das Haar!“ „Glätten Sie mir den Schnurrbart mit dem Brenneisen!“ (Donnez-moi un coup de fer ä la moustache!), und dann, nach der Wirtstabei, folgt das Gespräch 21 — Sportartikel und Spiele: „Wollen Sie Schach spielen?“ „In die Dame ziehen“ (Aller ä dame). „Pusten“ — Souffler un pion (den Bauer schlagen). „Pusten gilt nicht für einen Zug“ — Souffler n’est pas jouer. Die Verständigung mit dem Dialog buch ist, wie man sieht, nicht nur leicht, sondern auch vielseitig. Sie hat aber einen Fehler. Denn: hat man eine Stadt, und damit das Buch, absolviert, und ist man in die nächste gefahren, mit einem neuen Buch bewaffnet, um sich selbst etwas Neues zu bieten (Land und Leute kennenlernen. Auf Reisen erwirbt man die wahre Bil dung), so wird man entsetzt fest stellen, daß alle, alle Bücher dieselben Sätze bringen . . . Und so nützt denn nichts anderes als heimzufahren, den Rest des Ur laubs mit Ausflügen zu verbringen, wobei man aber keinesfalls vergessen darf zu sagen (wenn man die wahre, auf Reisen erworbene Bildung demon strieren will): „Laßt uns in diese Herberge ein kehren und unter die Gartenlaube uns setzen!“ (Arretons - nous ä cette auberge. Mettons nous sous la tonnelle!). Klapphorn Bei der Göttin der Gemütlichkeit, der Ttlamz, AUGSBURGER STR. 36 ißt die Künstlerschaft und der Feinschmecker Berlins 418