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Der Weltkrieg in der Prophezeiung Von Cu rt Corrinth D ie Schulgelehrten wenden gegen die Möglichkeit des zeitlichen Hellsehens — der Prophezeiung eben — ein, daß die Ausschaltung der Begriffe Raum und Zeit im Rahmen der geltenden Naturgesetze kein Analogon finde; sie fragen: „Wie sollte es möglich sein, daß ein Mensch etwas sehe, was noch nicht ist?“ Eine Antwort auf das „Wie“ zu erteilen, ist heute noch unmöglich. Die Gegen behauptung aber, „daß es möglich ist“, stützt sich auf unleugbare Beweise. Einige dieser Beweise sollen hier vorgelegt werden in Verbindung mit der größten Katastrophe unserer Kultur, dem Weltkrieg. Die erste kontrollierbare Prophezeiung des Weltkriegs berichtet Pfarrer Karl Röhrig zu Potsdam. Er verbürgt sich für die strenge Wahrheit seines Erlebnisses: Durch Zufall — aber gibt es diesen überhaupt?! — begegnete ich in Dresden einer Hellseherin. Sie erkannte mich, als ich eintrat, denn sie hatte mich am Abend vorher um sechs Uhr und am Morgen um acht Uhr im Geiste gesehen. Sie fragte, ob ich zu diesen Stunden lebhaft an sie gedacht hätte. Es war der Fall, ich konnte feststeüen, daß ich gerade zu diesen Stunden anderes, was mich während der ihr zugedachten Zeit in Anspruch nehmen wollte, meinem Tagesplan ferngehalten hatte, um meinen Besuch bei ihr aus- ^ r !. n , 2U können - Es war im Sommer 1912. Sie sah zunächst im wachen Zustande Bild auf Bild: mein Haus, meine Tätigkeit, meine Kinder, beschrieb alles bis ins kleinste hinein und gab mir Ratschläge, ohne wissen zu können, wer ich war. Aber das Seltsamste • sie sagte mir den Ausbruch eines großen Krieges für den Sommer 1914 voraus, seinen für eutschland unglücklichen Verlauf und — den Untergang der Hohenzollern. Sie tadelte „den Vater, der nicht aufpasse, was oben links“ geschehe (sie meinte den Kaiser und England!) und rief des öfteren sehr erregt: „Es ist furchtbar! Furchtbar!“ Mittlerweile war sie in eine Art Schlafzustand verfallen . . . Nicht unmittelbar der Weltkrieg, aber das Schicksal des Kaisers ist schon wesentlich früher einmal vorausgesagt worden, und zwar von dem englischen Hellseher und Astrologen Sepharial. In den „Daily News“ vom 13. September 1902 (!) wird folgender Ausspruch von ihm wiedergegeben: Es kann kein verhängnisvolleres und weniger königliches Horoskop unter den Regierenden von Europa gefunden werden als das des Kaisers, ausgenommen etwa das es Sultans Abdul Hamid. Das Los des Kaisers ist so, daß er fast seinen gesamten Besitz verlieren wird. Im nächsten Jahrzehnt wird er sein Reich zum Untergange führen und selbst in die Verbannung gehen . .. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß Sepharial aus dem Horoskop nednch Eberts diesem seinen fast beispiellosen Aufstieg vorausgesagt hat Einem wahrhaften Propheten des Weltkriegs begegnen wir in dem’finn- markischen Fischerbauern Anton Johanson, der in Berlin seinerzeit dem Oberhof prediger D. von Dryander und einem Kreis von Gelehrten, unter anderen Professor Max Dessoir und Professor Waldeyer, vorgestellt wurde. Unter vielen anderen Prophezeiungen hat Johanson schon im Jahre 1913 von einem großen neg erzählt, der im nächsten Jahre ausbrechen und in dem zuletzt Deutschland unterliegen werde. Einer der Gewährsmänner für dieses „Hellgesicht“ ist auch hier wieder der Potsdamer Pfarrer Karl Röhrig. Erwähnt zu werden verdient hier eine Festrede, die der wissenschaftliche