Erik Nitsche Die Fußleserin Unkenntnis der vom Medium angewendeten Trickmethoden, mangelhafter Beobachtung und Beobachtungslücken, Erinnerungstäuschung und Erinnerungs- adaption. Das zeigte sich augenscheinlich in einer Reihe von Sitzungen, die Davey als Pseudomedium gab. Keinem der Teilnehmer, auch nicht einem hinzugezogenen Berufszauberkünstler, gelang es, Davey hinter seine Schliche zu kommen, der zugleich ein Meister in der angewandten Psychologie war. Trotzdem wissen die experimentierenden Okkultisten sehr gut, warum sie es vermeiden, Zauberkünstler zu ihren Sitzungen einzuladen. {Scbrenck-Not^ing und Geley haben solche Angebote abgelehnt). Der erfahrene Magier hat vor dem Laien als Beobachter das voraus, daß er aus seiner Praxis heraus besser weiß, worauf es ankommt und worauf besonders zu achten ist. Er wird daher etwaige Tricks leichter und schneller zu durchschauen vermögen. Denn ihn interessiert nicht das Phänomen als solches, sondern dessen Entstehung; und so wird er seine Aufmerksamkeit bereits auf Vorgänge einstellen, die den anderen entgehen, weil sie gar nicht wissen, welche Bedeutung sie haben können. Auch aus den Be dingungen, die ein Medium stellt, wird er schon seine Schlüsse ziehen können, und er weiß aus seiner Erfahrung unauffällige und harmlos erscheinende Be wegungen des Mediums besser zu deuten als der Laie — und sei es ein Uni versitätsprofessor , der ja auch jedem Zauberkünstler gegenüber völlig hilflos dasteht. Das Beispiel des 1926 verstorbenen Harry Houdini, der einer der genialsten und vielseitigsten Zauberkünstler unserer Zeit war, zeigt, eine wie wertvolle und nützliche Arbeit ein solcher Experte bei der Aufklärung mediumistischen Schwindels leisten kann. Er fand zu einer solchen Tätigkeit in Amerika allerdings