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sind. Gibt es eine Substanz wie das Teleplasma, dann müssen sich eben unsere Grundanschauungen über mancherlei andere Wissensgebiete umlagern. Ich habe seit vierunddreißig Jahren mit Medien experimentiert und außer den üblichen Phänomenen auch das Teleplasma ausgiebig kennengelernt, es unab hängig bei verschiedenen Medien gesehen, berührt, fotografiert, gefilmt. Im Laufe einer Sitzung — man sitzt bei dem Experiment um einen Tisch, wobei sich das Medium meist in der Trance (einem schlafähnlichen Zustand) befindet — treten die üblichen parapsychischen Phänomene ein oder eines von ihnen. Haben wir ein Materialisationsmedium vor uns, dann kommt das Teleplasma. Es hat eine eigen artige Struktur, die man, wenn man sie einmal kennengelernt hat, niemals wieder vergißt, weil sie mit nichts Bekanntem aus der Natur oder aus dem Kunstgewerbe der Menschen vergleichbar ist. Weiße oder grauweiße Masse, absolut unregel mäßige Bildungen, durchlöchert, bizarr, zerrissen, nach bestimmten Punkten hin aber wieder zielstrebend und Richtungskräfte aufweisend, stellenweise papier dünn, anderswo aber wieder knotig, verdickt bis zur Fingerstärke, sogar Faust dicke. Dies das Standbild (siehe den anschließenden Bilderbogen). Figur i zeigt Teleplasmaaufnahmen von zwei verschiedenen Medien, die sich nicht kannten; die Aufnahmen liegen Jahre auseinander. Die Struktur ist einheitlich und deckt sich mit den Forderungen, die man an Tastobjekte von Teleplasma stellt. — Ich habe oft zu eingehender Beobachtung unter Anwesenheit von 6—12 anderen Personen, dar unter Ärzten, Naturwissenschaftlern, Justizpersonen, Psychologen usw., Gelegenheit gehabt. Das Teleplasma ist in ständiger Bewegung, zeigt stets ein Wachsen, ein Aus sprießen nach allen Seiten; die Substanz ist wie beseelt, belebt. Es bilden sich wurm förmige Fortsätze, die sich wieder zurückziehen und woanders auswachsen, es bilden sich Vertiefungen, die sich wieder ausfüllen. Das Teleplasma kommt meist aus einer Körperöffnung (Mund, Nase, Ohr) oder direkt aus der Haut heraus und wächst anschei nend ins Ungewisse in den Raum hinein. Figur II zeigt vom Munde herabgestiegenes Teleplasma, das sich plötzlich enorm verbreitert und verdickt hat; ein Teil biegt nach rechts aus, dort ein Knie bildend, wächst dann mit der anderen Masse herunter nach dem Schoß. Der Vorgang wurde minutenlang von Dr. Ue. und mir bei hellstem Rotlicht in 20 cm Entfernung verfolgt. Der visuelle Eindruck war nicht der eines herunterfallenden toten Stoffes, sondern einer lebendigen, durch eine Art Auftrieb schwebenden, im freien Raum sich selbst Stützpunkte schaffen den, dann aber nach unten weiterwachsenden Substanz. Weiterverfolgend sahen wir, wie sich das Gebilde im Schöße umbog, um horizontal nach vorn zu wachsen, es bildeten sich zwei zapfenartige Gestaltungen, die man als Wachstumsknospen bezeichnen könnte, die Masse rotierte dort um ihre eigene Achse, wie das auch bei der Aufnahme (wenigstens beim Original) durch eine spiralförmige Anordnung der Teilchen erkennbar ist. Zeigt nun das Standbild schon, daß die vielen Erzählungen und Berichte über Tele plasma keine Halluzinationen der Sitzungsteilnehmer sind, so beweist die Filmaufnahme ihrerseits, daß die Bildungen und Veränderungen des Teleplasmas ebenfalls Tatsächlich keiten sind (Figur 3). Nun kommen wir zu jenem Gebiet der Teleplasma-Natur, das die Leser wohl am meisten interessieren wird. Das ist die Tendenz des Teleplasmas, Formen der belebten oder der unbelebten Natur nachzuahmen oder anzunehmen, die auf die Dauer von Sekunden bis zu Minuten, ja in seltenen Fällen bis zu einer Stunde, bestehen bleiben können und sich dann wieder auflösen. Gesichter, Hände, Köpfe, Gegenstände. Das Bild 4 zeigt links eine Teleplasmamasse von schleierartiger Bildung, am oberen Teü sieht man eine Rundung, und es scheinen die Stoffmassen dort dichter geworden zu sein. Rechts dasselbe Gebilde einige Minuten später (aus etwas größerer Feme foto- 860