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greifliche Beweis für den Betrug dann un widerbringlich verloren. Man darf daher mit Spannung den Unter suchungen entgegensehen, die im gleichen Institut mit dem Medium Rudi Schneider vor genommen werden sollen. Wird Rudi, der bis her wie sein Bruder Willi grundsätzlich jede Blitzlichtaufnahme verboten hat, dieser Prüfung standhalten? Nach einer bisher veröffentlichten kurzen Notiz Ostys haben Vorversuche ein er mutigendes Ergebnis, wenn auch keine Phäno mene, gezeitigt; freilich scheint jetzt das Über raschungsmoment nicht mehr möglich zu sein, nachdem Rudi das Verfahren offenbar kennen gelernt hat. Rudi Schneider ist wohl das einzige i rmga rd y. Reppen TisArücken Medium, das trotz vorliegender starker Ver dachtsmomente und unwiderleglicher Entlarvungen im Braunauer Familien zirkel möglicherweise wirklich auch echte telekinetische Phänomene zu pro duzieren imstande ist. Bei Schrenck-Notzing sowohl wie bei Harry Price in London hat er trotz elektrischer Hand- und Fußkontrolle nicht versagt. Erst das oben beschriebene Verfahren kann möglicherweise den Grad der Sicherheit bieten, den wir fordern müssen, ehe überhaupt in eine ernste Diskussion über diese Phänomene eingetreten werden kann. Abgesehen davon, daß wir, wie stete Erfahrung lehrt, einem Medium grund sätzlich nicht trauen dürfen, lassen in diesem Fall die Erfahrungen verschiedener Beobachter im Schneiderschen Familienzirkel zu Braunau das Gebot der Vor sicht besonders dringlich erscheinen. Der Amerikaner W. J. Vinton konnte 1926 in einer Reihe von zehn Sitzungen ein wohleinstudiertes und planmäßig vor bereitetes Tricksystem der Familie Schneider feststellen, bei dem mehrere Per sonen zusammenwirkten („Zeitschrift für krit. Okkultismus“, III, 1928, S. 77 ff. und 89ff.). An gleicher Stelle (S. 91 ff.) ist eine aus dem Jahre 1920 stammende flagrante Entlarvung Willi Schneiders in Braunau veröffentlicht worden, die ziemlich unbekannt geblieben zu sein scheint, und an die deshalb hier erinnert werden mag. Da hatten einige skeptische Besucher des Braunauer Zirkels Ver dacht geschöpft, und einer der Teilnehmer, Installateur Aufschläger aus dem Nachbarstädtchen Simbach, hatte sich für die nächste Sitzung eine elektrische Beleuchtungsvorrichtung unter dem Hosenbein angebracht, die durch einen Kontakt in der Hosentasche in Tätigkeit gesetzt werden konnte. Als nun in der Dunkelheit eine Glocke unsichtbar läutend in der Luft herumschwebte, Heß Herr Aufschläger plötzlich das Licht aufflammen. Da sah man, wie der über raschte Willi seinen Unken Fuß, den er weit vorgestreckt hatte, schleunigst zurückzog und zugleich die Glocke zu Boden fiel. Der Fuß war aus dem Schuh geschlüpft, und Willi war nun bestrebt, seinen Fuß zu verbergen. Dazu hatte er allen Grund, denn die Entlarver erkannten jetzt, daß der Strumpf WilUs vorn abgeschnitten war, so daß die Zehen frei lagen. Auch der sonst so regsame Vater Schneider war zunächst sprachlos und vermochte nicht die Situation zu retten. 477