Arthur Grunenberg Was geht uns heute Goethes oder Lenaus Faust noch an? Klassenaufsatz Von Günter Stipp (Unterprima) Mit Anmerkungen seines Lehrers W ir könnten uns erst einmal darüber streiten, ob es angebracht ist, ein Thema in Frageform zu stellen. (Anm. des Lehrers: Ihnen ^uliehe ist es gestellt! Sie haben es ja doch auch gewählt !) Wegen der Antwort nämlich, die man nach gewissen Höflichkeitsformen auf eine solche Frage erwartet. Aber sehen wir von vornherein von solchen Kleinigkeiten ab. Wenden wir uns dem eigentlichen Thema zu! Was gehen uns heute diese beiden Leute oder irgendein Werk von ihnen, sei es nun der Faust oder sonst etwas, an? Nichts, aber auch gar nichts! Ich möchte gleich erklären, daß ich persönlich die Frage, ob die Dichter in ihrem Gesamtwerk uns heute noch etwas sein können, für viel wesentlicher halte als die Wirkungen eines ihrer Einzelwerke heutzutage. (Dann hätte ich doch an Ihrer Stelle ein anderes Thema gewählt!) Ich will damit sagen, daß ich das Thema allgemeiner gestalten werde, als es gestellt wurde. (Das können Sie in einer freien Hausarbeit tun , nicht aber im Klassenaufsat^.) Die heutige Jugend (%u der ich mich auch stähle), lehnt Leute wie Goethe und Lenau z. B. bewußt ab. Uns kann „Goethisches Gold“ und Lenausche Romantik in keiner Weise packen. Was sollen wir mit den Fragen einer Zeit, die zu der heutigen in keiner Beziehung steht? Es ist ein großer Mangel der Schule, wenn sie