Vierte Dimension oder s Das Mädchen aus der Fremde Von Fr änze H e r zf el d ie achtzehnjährige Marquise Miranda von L. lernte ich in Ragusa kennen. Ein zartes, schmales Geschöpf von altem, sehr dekadentem, jugoslawischem Adel. Hellblond. Eine elegante Intelligenz formte das ganze Geschöpf bis in die Fingerspitzen. Sie war ungemein aufgeweckt, ohne geringstes modisches Wissen. Um so reizender war es jüngst, ihren Besuch in Berlin zu empfangen, diesen weiblichen Kaspar Hauser mit dem Spreegeist bekannt zu machen. Da war zuerst ein Besuch bei dem okkultistischen Fräulein N., die einen großen Anhang hier hat. „Sie tragen so einen hübschen Smaragd, Fräulein N.“, sagte ich harmlos mit listigen Hintergedanken. Sie stieß ein helles Gelächter aus, das nichts mit Frohsinn zu tun hatte, und sagte: „Das ist ein Apport.“ „Ein Apport vor fünf Nächten“, sagte sie, „ich saß da und meditierte, als ich plötzlich ein Klopfen hörte. Die Wände wurden rot, und die Bilder daran flogen nur so. Ich fühlte eine schwere Hand auf meiner Schulter, die mich in die Mitte des Zimmers schob. Vor meinen Füßen lag eine Bombe, die ich unter dem Zwang dieser Hand zu mir aufhob. Der Smaragd war darin, bereits geschliffen, und ich