Zwei Zeitgedichte Von Paul Schaaf Wandel der Zeiten Am schönsten ist ja nun die Anemone, wenn sie schon nicht mehr da ist, sondern welk. Denn jetzt sind andre Blumen da, die Stangenbohne wird langsam reif. Es knistert im Gebälk. Es knistert im Gebälk. Der Herbst ist kommen. Gekommen muß es heißen. Doch — egal! Was liegt dar an 1 Man hat sich vorgenommen, man geht im Winter in den Parsifal. Es schneit. Doch sieh, schon tropft es von den Bäumen. Das ist der Eenz- Der Sommer ist nicht weit. Man jubiliert. Man möchte überschäumen. Es wird schon heiß. End wieder kalt. Es schneit. Jenseits Eangsam gondelt die Vergangenheit abwärts in das dunkle Reich der Schatten, weiß Bescheid, freut sich aufs Ermatten. Dort sitzen die Vergänglichkeiten, die Jahrhunderte und die alten, ehrlichen Blütezeiten, freuen sich aufs Erkalten. Nur die Klassik und Romantik zanken, es läßt ihnen keine Ruh, definieren ihre unterschiedlichen Gedanken, aber selbst die Zeit um Neunzehnhundert hört schon nicht mehr zu.