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frühere Frau von ihm behauptet, un richtig sind. „Mrs. Lubitsch sagt, Eifer sucht war die Ursache“, versichert er. „Sie weiß es besser, und darum weiß sie auch, daß einige Punkte ihrer Be hauptungen nicht ganz richtig sind; ich glaube aber nicht, daß dies vor die Oeffentlichkeit gehört.“ „Sie schlug mich“ „Hundertprozentig korrekt ist nur der Punkt ihrer Feststellungen, daß sie mir einen Stoß versetzte, als sie Mr. Kraely zu Hilfe kam. Natürlich konnte ich nicht Zurückschlagen, und wenn ein Mann, um mich eines Box-Fachaus- drucks zu bedienen, sich nicht verteidigt, ist er, technisch genommen, knock out geschlagen. So, möchte ich sagen, gewann Mrs. Lubitsch die erste Runde gegen ihren Gatten mit einem kunstgerechten Knockout.“ Hat harten Schlag „Ich freue mich also, feststellen zu können, daß Mrs. Lubitsch über einen recht harten Schlag verfügt, und ich glaube, daß sie, wenn sich ihr Schlag nur noch etwas weiter entwickelt, eine große Zukunft vor sich hat. Mehr sage ich nicht.“ „Warum sollte ich keinen guten Schlag haben, nachdem ich doch sieben Jahre mit ihm verheiratet war?“ war Mrs. Lubitschs Entgegnung. „Ich mußte mich selbst schützen zwischen den Seilen.“ Bestreitet Verspottung „Die Behauptung des großen Lu bitsch, daß wir ihn öffentlich ver spotteten, indem wir ihm nachahmten, ihn auslachten und anstarrten, ist lächer lich ... Es ärgerte ihn nur, daß er mich mit einem ändern Mann sah. Z. B. die Sache in der Oper. Solange wir ver heiratet waren, hätte ich Lubitsch nicht mit zehn Pferden dazu gebracht, mit mir in die Oper zu gehen. Immer rief er Kraely, Mrs. Lubitsch mitzunehmen. Jetzt geht er selbst. Woher diese plötz liche Wandlung? Ich glaube daher, daß er wußte, daß wir dort waren. — Ein mal, als wir grade etwas Orangeade zu uns nahmen, ging er ganz dicht vor über, um an Mr. Kraelys Ellbogen an zustoßen. Ich vermute, er wollte wieder etwas vom Zaune brechen, aber wir waren vorbereitet.“ Sdieidung nicht endgültig „Nun zur Frage, ob ich Kraely heiraten werde. Wir sind sehr zärtlich. Er ist ein feiner Mann. Indes wird meine Scheidung nicht vor neun Mona ten endgültig durchgeführt sein. Wer kann sagen, was sich in dieser Zeit er eignen wird? Wenn wir dann noch in derselben Gemütsverfassung sein wer den, wäre ich imstande, zu heiraten. Aber jetzt, da eben meine Scheidung eingeleitet wurde, denke ich nodi nicht an Hochzeit. Das ist noch viel zu früh.“ Lubitsch gab zu, daß er Kraely und Mrs. Lubitsch in der Oper gesehen habe, konnte aber keine Aufklärung darüber geben, warum er Kraely keinen Kinnhaken versetzte. In seiner ersten Darlegung des Skandals hatte Lubitsch erklärt, er werde Kraely, wenn er ihn das nächste Mal sehe, anboxen. Freunde trennen Kämpfer Der Kampf zwischen den beiden brach aus, als Mrs. Lubitsch und Mr. Kraely tanzten. Lubitsch ließ seine Tanzpartnerin, Ona Munson, im Stich und startete einen Rechten gegen Kraelys Kinn. Er landete auf der Brust. Und dann glich Mrs. Lubitsch aus, indem sie einen Rechten auf Lubitsch plazierte. Freunde trennten sie. — Gestern erfuhr man, daß Lubitsch Sonnabend nacht gedroht hat, noch mit einem ändern seiner Freunde einen Kampf zu starten, nämlich mit Paul Kohner, der mit Lupito Tovar, Josef von Sternberg, dem Regisseur, und Marlene Dietrich, der deutschen Schau spielerin, wie mit Mrs. Lubitsch und Kraely zusammensaß und an Lubitschs Tisch herantrat, um einen Vermitt lungsversuch zu machen.