Kölner Karneval 1842 Harlekin und Hailekinette Der kölnische Karneval Von Luise Straus-Ernst „Wat u ör et janze Lerne wnät, wenn süh der Minsih kein Freud dren määt?“ I n diesem Jahr gibt es in Köln keinen Rosenmontagszug. Die Stadtverwaltung kann natürlich bei den schlechten Zeiten die sonst übliche Subvention nicht zahlen; und die Mittel der Karnevalsgesellschaften reichen nicht aus, von frei willigen Beiträgen aus der Bürgerschaft gar nicht zu reden. Aber die Kölner sollen sich trösten. Schon im Jahre 1341 wurden die Kölner Ratsherren ver pflichtet, an Fastnacht zu keiner Gesellschaft der Ratsherren Mittel aus dem Stadtsäckel zu gewähren. Daß diese Verordnung aber am 5. März erlassen wurde, also nach der Karnevalszeit, beweist, daß man sich zum mindesten vorher noch einmal tüchtig amüsiert hatte, und mancherlei Verordnungen und Berichte aus späteren Jahren zeigen, daß nachher auch ohne die Hilfe des Stadtsäckels die karnevalsfrohen Kölner ihr reichliches Vergnügen gefunden haben. So wird es auch in diesem Jahre sein. Das Gesicht des Karnevals in Köln wandelt sich ständig, eben weil er ein lebendiges Fest ist; vielleicht ist die äußere Einschränkung in diesem Jahr sogar günstig, denn in der letzten Zeit hatten geschäftstüchtige Elemente stärker die Oberhand bekommen, als das bei einem Volksfest erwünscht ist. Wenn Streitig keiten um die Aufwar.dsentsch: digurgen der Karnevalsgesellschaftspräsidenten entstehen; wenn der Aschermittwoch nicht nur den obligaten Kater, sondern höchst kümmerliche und unklare Kassenverhältnisse vorfindet; wenn das Amt des 94