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Oh, wohl mochte die Zigarre Angetan mit welscher Seide Kastilianer, dir verglimmen, Und mit Tüchern von Hoango, Da du hörtest %ur Gitarre Tansj Juana, deine Freude, Die holdseligste der Stimmen. Mt dem Bootsmann den Fandango Oder die Krone des Freiligrathschen Schaffens, den „SchüttschuhlaufendenNeger 1 Du, von Gestalt athletisch, Der oft am Gambia Den wunderlichen Fetisch Vom Golde blitzen sah. Oft unter dem Äquator Des Panthers Blut vergoß, Und nach dem Alligator Alit gift’gern Pfeile schoß. Was fliegst du auf dem Eise, Und sprichst der Kälte Hohn, Oh du, der Wendekreise, Des Südens heißer Sohn ? Du, der bis an den Nabel Entblößt, Rosse sprang, Und in die Kettengabel Den Hals des Sklaven ^wang? Dort, wo auf Palastpforten Gebleichte Schädel stehn, An jenen fremden Orten Mag ich dich gerne sehn. Wo ausgeborstnen Bäumen Das gelbe Gummi quillt, Stehst du in meinen Träumen Ein ernstes, schwarzes Bild. Ein Wächter und ein Hüter, Mt Perl’ und Gold gegiert, Der mittäglichen Güter, Die da dein Eand gebiert. Aus diesem bunten Schwarme, Im rauhen Pel^gewand, Ragst du, verschränkt die Arme, Gleichwie ein Nekromant, Der mit geweihtem Ringe Der Geister Trot% besiegt, Und auf des Greifen Schwinge Durch die Sahara fliegt. O segle, wenn im Lemre Kein Eis dein Schiff mehr hält! Nach deines Landes Grenze Zieh heim in dein Geleit! Dort seh’ ich gern dich treiben Goldstaub auf deine Locke Das Nashorn in die Flucht! Streut dort das Land Dar Für; Doch fremd wirst du mir bleiben Hier schmückt sie Reif und Flocke Auf dieser nord’sehen Bucht. Mit Silbertraube nur! Schiller und die Seinen — wenn man sie bei aller Verschiedenheit des Wertes so nennen darf — repräsentieren diesen Zweig der Lyrik, der im Grunde ge nommen nichts, aber auch gar nichts mit dem Stamm deutscher Lyrik zu tun hat. Mit dem Stamm, der solche Namen begreift wie Claudius, Goethe, Bürger, Eichendorff, Heine, Möricke und die Haufen der Unbekannten, wie sie zu finden sind in dem Liederbuch für altmodische Leute „Als der Großvater die Groß mutter nahm“. Aus der holländischen Malerschule ging die Düsseldorfer Malerei hervor. Wieweit man Schiller die Untaten mancher seiner Nachfolger anrechnen soll, bleibt jedem überlassen. Aber daß er den Grund dazu gelegt hat, kann unter keinen Umständen abgeleugnet werden. 89