Walter v. Dreeaen ERSCHÜTTERNDE GEDICHTE Vo n WERNER FINCK DAS HAUS Ganz oben wohnte Fräulein Lange mit ihrer Tochter Hildegard; dort hat auch einst die Fahnenstange vom Haus des Herrn von J. geknarrt. Dann folgte eine Treppe tiefer ein Ingenieur der A. E. G. mit Weib und Kind und Ungeziefer sowie ein Ober vom Cafe. Ein Facharzt wohnte in der zwoten und unter ihm der Herr von J., der züchtete am Fenster Schoten, jedoch im Keller ein Komplott. Und eines Tags durch ein Verhängnis flog alles auf mit Krach und Bumm! Und Herr von J. kam ins Gefängnis, die ändern aber kamen um. Noch heute fragen sich die Toten: Was haben wir dem Mann getan? Dieweil sie eben nur die Schoten und niemals die Granaten sahn. DAS BEGRÄBNIS Hinter dunklen Wolkenbänken strahlt sich Sonnenlicht ins Weite. Einen Krieger zu versenken, zieht ein schwarzes Grabgeleite. Vornean die Musikanten, die das Unglück ausposaunen, Kinder, Gaffer und Passanten, die mit offnen Mäulern staunen. 580