DIE LIEBE IN SCHWEDEN Von STINA LIN D B LA D A lles ist relativ in der Welt außer der schwedischen Liebe! 70 Prozent von der Liebe dieses Nordlands ist furchtbar langweilig und so kompliziert, daß man die Verhältnisse genau kennen muß oder wenigstens ein berühmter Diplomat sein um zu einem Resultat in der Liebesache zu kommen oder Erfolg zu haben. Nicht nur bei Männern, sondern mein armes Geschlecht muß auch darunter leiden. Und alle diese „Leidereien“ stammen nur aus blöder Fremdheit. Was heißt denn Fremdheit für einander? Ja, das ist z. B. wenn ein schwedischer Mann eine Frau nach seinem Geschmack gefunden hat und sie zu lieben angefangen, will er ihr natürlich seine flammende Liebe gestehen, aber raten Sie, was er in solchen Fällen tut? Im allgemeinen gesteht er ihr alles ohne das, was er mit sich selbst jedesmal vor einer Ver abredung gewettet hat, nämlich: „Diesmal muß ich ihr meine Liebe un bedingt ,ausspucken'.“ Das erste Jahr verliert er bestimmt, und das hat er wirklich verdient, weil time is wohl nie so viel Money wie in unserer Tempo-Zeit! Wenn man dort früh reif ist, fängt man mit 13 Jahren an „Augen zu werfen“, und sieht der Ausgesuchte dieses Auge voll geglaubter Liebe, fliegt der Absender vor Freude und Stolz in die Luft und wird es geant wortet ist man schon im Himmel vor Triumph und Hoffnung. So wirft man ungefähr bis 15 Jahre, da man von einem Ball oder von einem anderen Zufall die Eltern eines Abends später wie 9 oder 10 h. vermeiden kann. Dieser ersten Heimkehr mit „Ihm oder „Ihr ‘ allein in der dunklen Nacht (in Schweden hat man trotz alle Wasserfälle und Kraftreichtum sehr schlechtes Straßenlicht) hat zur Folge Hand- und Armdruck und im besten Falle einen seelichen Kuß. Nächster Abend: lauter Küsse, und man ist verliebt wie ein Spatz. Aber —- auch in Schweden nimmt die Liebe dauernd zu oder ab, und das bedeutet mit der Zeit Konflikte. Dann schwärmt man bis 19 oder 20, und da ist man heiratsfähig (wenn man natürlich nicht zu proletariatisch und „amerikan-imitiert“ ist, und sich in irgendein Büro hinsetzen will um to make Money und Komplimente von der Umgebung wegen Tüchtigkeit hören will). Hat man den Heirat nicht ver meiden wollen, ist man hingewiesen, in der Ehe glücklich zu sein (oder sich das H. Helmsing 769