sei, daß nichts zu halten da ist. Weil der Mann den Typus des Jünglinghaften liebt. Weil, wenn er eine Frau schön findet, er zu sagen pflegt: das Jungenhafte an ihr gefällt ihm am meisten. Diesem männlichen Homosexualismus kommen die Frauen entgegen: sie wollen ihn das Gefühl vergessen machen, daß sie Frauen sind, und lassen sich die Busen operieren. Viel öfter, als man gemeinhin glaubt. Wochenlang wird verhandelt, wie groß er werden soll oder wie klein. In Amerika „trägt man“ jetzt soundso groß, also will sie ihn auch nach der letzten Mode. Eine Brust hat in der Hauptsache nicht nur schön zu sein, sondern praktisch. Das heißt: sie muß viel Milch geben. Dazu ist sie schließlich da. Ver kleinerung oder Entfer nung nur aus Mode ist ein Verbrechen. Aber sie muß gehalten werden. Um selbst die Ver sprechungen halten zu können, die sie um der Liebe willen macht. Sind die Männer auch Kinder, so doch keine Babys. Nur diese interessieren sich ausschließlich für den In halt, bei den Männern herrscht das Finger spitzengefühl vor. Eine Brust muß also gehalten werden, wenn sie es nicht für sich allein tut. Weil es ihr nämlich ein fällt, zu fallen. Ohne sicht lichen Grund. Weil sie zu schwer wird und plötzlich Roll Nesch müde, sich selbst zu tragen. Weil der Muskel, an dem sie gewissermaßen aufgehängt, schwach wird, nachläßt, versagt. Ein Busen, der bei und trotz aller Winzigkeit eine Falte wirft, weil er abwärts tendiert, ist ein unschöner, ein wenig lächerlicher Anblick. Beim ersten Sehen merkt der Mann das nicht, aber beim drittenmal. Wenn er auch schweigt, eine Frau spürt das ohne viele Worte, wird unsicher, beginnt sich zu hassen und damit auch den Mann, beginnt ihn zu quälen, scheinbar sinnlos. Der Sinn liegt hier. Hilfe! Nach Maß und Ziel. Vor allem nach Maß. Denn alle Busen sind höchst individuell. Wie die Nasen. Es ist schon selten, daß die rechte Seite mit der linken Körperseite identisch ist, aber daß zwei Busen zweier Frauen so gleich sind wie etwa Dreiecke in der Geometrie, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, ist völlig aus- 252