Und die Lehre von der Aristokratie, von Dr. Nietzsche für Tom, Dick und Harry zurechtgemacht, war eine in ihrer Wirkung sehr heftige sno bistische Pille. Wäre es Nietzsche in der oben angeführten Stelle darum gegangen, auf richtig zu sein, er hätte vielleicht hinzugefügt: „Du arme, kleine Bestie (wie unähnlich meiner großen blonden), wer immer du seist, du bist nicht wert, den Saum des Gewandes meiner Gottheit, der Wahrheit, zu berühren. Also geh hin und amüsiere dich in der dir gemäßen Weise. Die Wahrheit könntest du keinesfalls ertragen. Sie ist nicht für deinesgleichen. Also scher dich hin weg von diesem exklusiven Pavillon. Ich selbst kann kaum ihre Umarmungen ertragen. Sieh doch, was sie mir getan hat! Was glaubst du danach, was dir passieren würde! Mach dich lieber aus dem Staub. Nein? Wie du willst. Mir kann’s gleich sein. Hier hast du einen Passierschein für den heiligen Berg. Sage, der große Nietzsche hat ihn dir gegeben. Dann werden sie dich durchlassen. Aber sie kümmern sich wenig darum, wer du bist. Das tun sie ganz gewiß nicht, so wenig, wie ich es tue. Vergiß auch nicht, vom Gipfel herunterzusehen — die Aussicht ist herrlich. Sieh zu, daß du nicht ausrutschst! Es ist sehr gefährlich. Es ist schrecklich hoch. Versuche dir einmal klarzu machen, welches Vorrecht dieser Aufstieg bedeutet, und vergiß nicht, wer dir dieses Privilegium verschafft hat. (Sotto voce.) Ich hoffe, die Treppen sind gut gehöhnt! Tra—la—la!“ Was er dagegen sagte, lautet: „Oh, diese Griechen! Sie verstanden sich dar auf, zu leben: dazu tut not, tapfer bei der Ober fläche, der Falte, der Haut stehen zu bleiben, den Schein anzubeten an For men, an Töne, an Worte, an den ganzen Olymp des Scheins zu glauben! Diese Griechen waren oberfläch lich aus Tiefe!" Hätte Nietzsche als erster diesen Anweisungen Folge ge leistet, hätten wir dann jemals von ihm gehört? Und doch war sein Rat nicht völlig unauf richtig. Denn er hatte einige Aehnlichkeit mit einem Berg arbeiter, der aus einer tiefen und unbehaglichen Grube an die Erd oberfläche kommt und sagt: Ah, wie schön die Sonne ist! Gib i Per Krogh 92