Bett gefunden. Wir hatten eine Wut und haben’s ihr besorgt!!! Aber wie?!! Was hilft es? Mein Freund war hin; weil ich seinen zerschossenen Schädel immer vor mir sah und die blutige Uniform, hielt ich es nicht mehr aus und ließ mich abmustern. Ich blieb in Berlin. Bald war das Geld alle, und ich fing wieder an, Koffer zu tragen, am Anhalter Bahnhof. Die Verkehrsstreiks damals brachten aller hand Arbeit. Ich wurde mit den Leuten bekannt, die sich auf den Bahnhöfen herumtrieben und um die Markthallen, und ich lernte bald alle ihre Kniffe. In der Jägerstraße in allen Bars und Dielen wurde ich als pfiffiger Anreißer und Schlepper gerne gesehen. Auch vor Plakattragen habe ich mich nicht ge scheut, alles, wofür es eben Geld gab, habe ich gemacht; es ging mir ganz gut, bis mir einer — oder war es eine? -— das Koksen beibrachte. Ich war nachher bei den Kokshändlern Unter den Linden so bekannt, daß sie mir von weitem zuriefen: „Hailoh, wieviel Gramm?“ So kabe ich jede Nacht ■ 2 .% bis 3 Gramm durch die Nase ge zogen. Es war schon fein, und ich war direkt krank, wenn ich mal kein Koks hatte. Gerettet hat mich meine Wander lust. Denn im Mai hielt es mich nicht mehr in Berlin, ich tippelte hinüber nach Halle, wo mich die Alten aufnahmen. Am 25. Juni 1922 wurde ich bei einer PrügeleizwischenBis- marckbündlern und Kommunisten ver haftet — als Rädels führer. Wieso ich zu dieser besonderenEhre kam, weiß ich selber nicht. Es waren noch viele andere mit mir verschütt gegangen, und es gab eine M assendemonstration wegen unserer Frei lassung. Am 27. Juni, Imrc Goth ir 85