Volltext Seite (XML)
8. Das Fehlen von Verbindungen und Verkehrsmöglichkeiten, die es einer nationalen Liga von zivilen Kreuzfahrern ermöglichte, herumzuziehen und das nationale Gewissen des ganzen Volkes aufzurütteln, die Provinzen über haupt miteinander in Kontakt zu bringen. („Chinese Courier“, Schanghai, geschrieben in Englisch von Chinesen.) Der Bolschewismus in China. Es wäre ein Irrtum, die Rolle für besonders groß anzusehen, die Rußland bei den jüngsten Attacken auf England in China gespielt hat. Man sagt allgemein an der Küste, daß Rußland 30—100 Millionen Dollar für Propaganda ausgegeben hat und Tausende von Agenten über das ganze Land unterhielte. Obwohl man keine genaue Information hat, so gibt es keinen Zweifel, daß diese Ziffern sinnlos übertrieben sind. Eine kleine Summe Geldes reicht weit in China. Sehr weise haben die Russen die einzige in sich zusammenhängende Organisation in China, die Studentenschaft, benutzt, um ihre Propaganda auszustreuen. Da die Universitäten sehr schlecht dotiert waren in den letzten Jahren, war es nicht schwer, sich der Dienste der Lehrer für eine ganz kleine Summe im Monat zu vergewissern, die, als Entgelt, die radikalen Gruppen unter den Studenten zu ihrem allgemeinen „Kampf gegen die Fremdherrschaft“ aufstachelten. Wenige Führer (immer glauben die Chinesen, das Heil komme von den „Führern“), da und dort, bescheiden be zahlt, können alle möglichen Unruhen über ganz China erregen, sie haben es unzweifelhaft getan. (Nicholas Roosevelt in „Foreign—Affairs“, N. Y.) Wir wollen die sogenannten „Roten“ in Kanton nicht purpurner machen als sie wirklich sind, auch nicht weißwaschen, aber wir wollen die Tatsachen genau besehen. Die Propaganda, die die Kantonesen als Bolschewisten und Kommunisten verschreit, hat ihren Ursprung bei denen, die Gegner des Kuomintang-Programms sind, das u. a. eine Revision aller Verträge verlangt; eine unfaire Unterstellung, denn wenn wir dieselbe Probe bei den Politikern des Nordens machen, so finden wir sie genau so „rot“ wie die Kantonesen. Dr. V. K. Wellington Koo, der versucht, eine Revision der Verträge zwischen China und Japan zu erzwingen, müßte also auch, in der Sprache der Propagandisten, „rot“ sein. Dann der General Chang Chung Chang in Schantung, der versucht, die chinesische Flottenoberhoheit in Tsingtau wiederherzustellen: er müßte als RODENSTOCK MERF^PUIIKIUEII DAS BESTE BRILLENGLAS Angenehmes, scharfes Sehen in jeder Blickrichtung / Fachgemäße Anpassung bei allen Optikern