Picasso TÄNZERINNEN Vo n EDUARDO FOERTSCH S chon vor zweitausend Jahren sollen Tanzmädchen aus Hispania bei den Römern sehr beliebt gewesen sein. . . Zweifellos stand einstmals in Iberien eine der schönsten goldenen Wiegen der Tanzkunst. Und auch heute noch ist der Tanz ganz be sonders mit der spanischen Rasse, trotz all ihrer Vermischungen, ganz eng verwachsen; soviel auch sonst überall auf Erden getanzt werden ma ff- J e( ie Landschaft Spaniens hat ihre eigenen Volkstänze, von großer Verschiedenheit untereinander: In Aragonien ist die Jota zu Hause, ein Wechselspiel von Gesang und Tanz, meist in Gruppen ausgeführt. In Galicia blast der Dudelsack die Muneira. Der katalanische Nationai- tanz mit Gesang ist die Sardana. Was man aber allgemein unter „spanischen Tänzen“ versteht, das sind die andalusischen: die Sevillanas, der Bolero; und alles überragend: der Fandango, mit seinen Abarten und Neubildungen, wie die Malaguenas und Seguidillas. Die Tänze der spanischen Zigeuner sind wohl rein andalusischen Ursprungs, wenn jetzt auch zum Teil mit zigeunerischem Empfinden durchsetzt. In Spanien wurde von jeher der Einzeltanz sehr gepflegt, das Vor- Tanzen; und blieb auch nicht allein auf Frauen beschränkt, denn es gab sehr viele, und gibt noch einzelne männliche Tänzer, die vor allem beim gewöhnlichen Volk stets sehr viel Beifall fanden. In Andalusien sieht man häufig ganze Tanzgruppen, die mit Kastagnetten, Hände- 279