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Edwin Landscer Radierung LONDONS HUNDE-MODE Von E. E. CBEESEMAN 'VW~ieder einmal wechselt die Hundemode in England. Bis vor wenigen Wochen besaß Seine Hunde-Hoheit der Pekingese die Alleinherrschaft und das Privileg der Vorliebe der englischen Gesellschaft. Seine garstige Majestät war an die Stelle der größeren Hunde gerückt — des schönfelligen Bernhardiners und der granitfarbigen dänischen Dogge —, jetzt aber ist der Schoß der schönen Frauen nicht länger sein Thron. Es hat eine Revolution gegeben, und Seine Hunde-Majestät mußte zu gunsten einer intelligenteren Herrschaft, des klugen White West Highland und des eigenartigen Papillon, abdanken. Dieser große Wandel mußte kommen, denn jedermann weiß, daß Frauen von jeher von Zeit zu Zeit ihren Geschmack geändert haben. Einen tatsäch lichen Grund für den Sturz der Pekingesenherrschaft gibt es gar nicht, wenn man das nicht als Grund ansieht, daß die extravagante und supermoderne Frau glaubt, sie müsse ihr Hundespielzeug zuweilen wechseln wie ihre Hüte und Kleider, ihren Lieblingsautor, ihren Bühnenschriftsteller und die Farben in ihrem Heim. Daher sieht man heute den kühnen, kleinen White West High land an einer fadendünnen Leine oder auf dem Arm, wo eine andere Kategorie Frauen-Handtaschen, die die Form von Tieren haben, trägt. Auch im Heim hat Seine entthronte Majestät nicht mehr den Lieblingsplatz mne, und in wenigen Monaten schon wird sicher einer der beiden Hunde, die jetzt den Pekingesen von seinem Vorzugsplatz verdrängt haben, wieder über-