IRKUTSK, 17. JULI 1920. Sarny, Rowno, Molodetschno, Pros- kurow, Bobrujsk, Minsk usw. sind von der siegreichen Roten Armee genom men. Unsere Truppen marschieren nach Tarnopol, Kowno, Wilno, Dwinsk, Pinsk und Grodno. Warschau wird evakuiert und die adelige pol nische Regierung will in den nächsten Tagen nach Posen übersiedeln. In ganz Polen herrscht eine große Panik, hervorgerufen durch die Aufstände der weißrussischen Bauern. Auf den Pa riser und Londoner Börsen nimmt man keine polnische Mark mehr an. Die Herren Börsianer stehen vor der nackten Wahrheit der Dinge. Das polnische Asyl der Geldsäcke, Aristokraten und anderer hysterischer Schufte und Verbrecher wird bald nicht mehr existieren. Wir prügeln die polnischen Banden so gut und tüchtig, daß jeder Hieb dem Clemenceau in Paris und dem Lloyd George in London einen lauten Schmerzensschrei entlockt und er unwillkürlich nach seinem, schon arg zusammengeschmolzenen Geldsack fühlt, ob er den Schaden noch ausbessern könnte. Die polnischen Angelegenheiten der Entente werden zwischen der internationalen Bourgeoisie als eine schreckliche Tradition leben, wie einmal der polnische, aristokratische Bube von Warschau mit Hilfe des reichen englischen und französischen Onkels in den russischen Sowjetgarten kroch und wie ihm die Rote Armee mit den Kolben den Schädel zerschmetterte. Gerne möchten sie der ge prügelten polnischen Herrschaft helfen, aber die III. Kommunistische Internationale verdirbt ihnen jedes Gelüste. In Frankreich, England und Italien sagten die Arbeiter: Nicht eine Patrone für Polen mehr. Und diese Worte sind halbe Schlachten, die wir gewonnen haben. Und in demselben Momente, wo unsere tapferen Proletariertruppen nach Tarnopol, Wilno, Dwinsk, Pinsk, Kowno und Grodno marschieren, sind nach Petersburg die Vertreter der ausländischen Arbeiter gekommen, um an dem Zweiten Kongresse der III. Kommu nistischen Internationale teilzunehmen. Der zweite Kongreß in Petersburg ist ein Kriegsstab der vereinigten Proletarier aller Länder. ROTARMIST JAROSLAV HA§EK (Aus E. A. Longen: Jaroslav Haäek)