Rusinen lähmende Devotion. Verzweifelt schlug er den Weg nach dem Osten ein, durch staunende Vorstädte, wo man einen Militärputsch, und weiter durch kränkliches Gehölz, wo man Razzia witterte und aus riß. Ins Gebirge hinauf, ohne Rast zu blasen, über Rudolfstal und Bedrikov, aufs Plateau, die endlose Stelpichstraße, nach V ittighaus hinunter, es wurde Nacht. Dann wieder hinauf. In Serpentinen wühlte sich Artillerie um die „Himmelsleiter“, stand oben in der Zugluft der Tafelfichte; kollerte sprachlos am unbewachten Pascherweg des Kammes hinüber nach Preußen. Hinter dem tonlos verstockt ins Blaue koffernden Inspektor wurden raschelnde Kartentaschen gelüftet; man kroquierte ehrerbietig, man flüsterte: das sei mehr als ein Manöver. Glücklicher weise hatte man wenigstens einen Scheinwerfer mitgenommen, der vor dem stolpernden Zug das dickste Gestrüpp und die unergründlichsten Moorgruben auf klärte; leider nicht alle. Napoleons Marsch über den St. Gotthard war einfach Pappendeckel gegen diesen Lenorenritt im Finstern. Man brannte Leuchtraketen ab. Vom Dachfenster der Kammhäuser jodelte ein Sachse. Man schoß hinüber. Der Inspektor zischte und fing an, zu laufen. Hinter ihm der Rusine, der Stab, Schwarmlinien, die schnaufenden Maultiere des MG. Der desperate Neffe lief geradenwegs in den Hühnerhof der Kammhäuser hinein, in den polternden Flur, der resoluten Wirtin in die Arme. Fand dort nach vierzig Jahren Verschüttung die Sprache und bestellte Nachtmahl. Das Manöver wurde abgeblasen. LANDSCHAFT FRITZ WINKLER VIIIG 122 3° 7