SPAZIERGÄNGE IN DER BURGSTRASSE Wenn man jetzt so an die Zeiten vor etwa zehn Monaten zurückdenkt, oder gar im April und Mai vorigen Jahres 1 Ausgelacht wurde man, als man schrieb, es sei eine nie wiederkehrende Zeit, Effekten zu kaufen. Man werde sich noch einmal darüber wun dern, daß manPhönix-Aktien an der Börse mit 25o/o haben könne und Gelsenkirch c- ner mit 4o, und Dessauer Gas-Aktienseien mit 2 5 verschenkt, und ebenso Charlot tenburger Wasserwerke. Wie gesagt, man wurde ausgelacht, und die oberschlauen Leute triumphierten, als in der Tat die Kurse noch mehr zurück gingen. Die niedrigsten Kurse beim Ein kauf zu treffen, soll ja bekanntlich nicht ganz leicht sein. Aber kommt es etwa nur darauf an? Es war dennoch eine nie wie derkehrende Gelegenheit, und das Jahr 1924 war, wie sich immer mehr herausstellt, das Jahr der billigen Einkaufsgelegenheiten, wie es aller Wahrscheinlichkeit nach niemals mehr wiederkehren wird. Auch in Zukunft wird noch Geld an der Börse zu verdienen sein, man wird das eine oder andere Pa pier auch wieder einmal billiger bekommen als heute; aber das glaubt doch wohl nie mand, daß es jemals wieder eine Gelegen heit gäbe, Phönix-Aktien mit 200/0 und darunter zu bekommen oder die so oft hier empfohlenen Hochbahn-Aktien mit 4o oder Reichsbank-Anleihe mit 20. Das ist nun leider vorüber, und man muß zusehen, wo es sonst noch billige und aussichtsreiche Papiere gibt. Die vor ein paar Wochen hier verkündete Theorie, man müsse auf die Werte achten, die früher aus der Masse der Mittelwerte besonders herausgeragt haben, hat sich eben falls als richtig erwiesen. Oder war der so oft wiederholte Hinweis auf die großen Farbw'erke oder Conti Cautschuk, die sich seitdem beinahe verdoppelt haben, oder auf Accumulatoren oder Bosenthal Tleu? jilka andariri 41