Nr. 1/2 Das Neue Rußland Seite 39 heraus, ein kluger, mutiger und ständig suchender Künstler, welcher sich an die Spitze der Schule stellte und Persönlichkeiten wie Krawtsclienko hervorgehracht hat, der als ein glänzender Deko- : i.millimillimUllllltC II W. A. Faworski. Illustration zu „Haus in Kolomno“ 1923 rateur, klassischer Zeichner und romantischer Illustrator bekannt ist. Eine Anzahl \ ersuche von Photozusammen- stellungen mit den Gravüren von D. P. Steren- berg. von konstruktiven \ ersuchen mit Plakaten von Rodtschenko und Majakowski gibt der neu entstandenen scharf ..linken 1 ' Kunst ein vielseitiges Gepräge und Lebenskolorit. Moskau ist das Zentrum der ^ ersticke und des Suchens: es hat nicht in der Graphik den bestimmten persönlichen Stil wie Leningrad. Der Grund hierfür ist das strikte Ablehnen der fast unvermeidlichen Be rührung mit der alten Kunst, welche das Ge stalten des nördlichen Zentrums leitet. Die Mos- kauische Graphik trägt den C.harakter des Male rischen, die ihre Künstler veranlaßt, ihre Auf merksamkeit eher auf einen Punkt als auf die Linie zu konzentrieren. Das Kompakte des Auf- bajis ist ihr wichtiger als feine Details. Das Moskauische Buch unterscheidet sich von dem Leningrader durch seine Farbenfreudigkeit: es ist vielleicht nicht so sauber gearbeitet, aber es wird stets etwas Neues, L nvergleichliches, ver blüffend Einfaches, Anspruchsloses und doch Aus drucksvolles sein. In allen Varianten bestätigt sich die russische Graphik als eine ausnahmslos interessante und vielseitige Erscheinung. Neben der Malerei und der Bildhauerei hat sie sich einen Platz erobert, der vielleicht besonders bezeichnend für die der zeitige Aufgabe der Sowjetunion ist. Ob es sich um eine Briefmarke handelt oder um ein gewöhn liches Buch, das für die weiteste \ erbreitung be stimmt ist, oder ob es sich um ein ernstes Plakat kommemorativen Charakters handelt, wie das 1905 von Spinei und Axelrod, in allen doku- TbicraA-JEBaraOT natu» „ TÖ'Ä A. Spinei und M. Axelrod. „Plakat 1905“ inentiert sich die russische Graphik als lebende und ernste Kunst. Die Tatsache ihres Gedeihens und ihrer ständigen Entwicklung beweist, daß sie in ihrer revolutionären Heimat verwurzelt ist. Ausstellung der Assoziation revolutionärer Künst ler Rußlands. Im Frühjahr eröffnet die Assoziation revolutio närer Künstler Rußlands in Moskau ihre achte Gemälde- und Skulp- turen-Ausstellung ..Aus dein Leben der \ ölker der Sowjetunion . Weltkongreß der proletarischen und revolu tionären Schriftsteller in Moskau. Im Sommer dieses Jahres findet in Moskau der Weltkongreß der proletarischen und revolutionären Schriftsteller statt. Dem internationalen Bureau gehören jetzt eine Reihe von Gruppen und \ ereinigungen prole tarischer Schriftsteller in Amerika. Frankreich, der Schweiz, Deutschland u. a. Ländern an. Larissa Reißner, die bekannte russische Schriftstellerin, ist in Moskau gestorben. Sie hatte als Tochter eines russischen Staatsrechtslehrers die Sache der kämpfenden Arbeiterschaft zu der ihrigen gemacht, mochte sie in Moskau oder in Donetzbecken, in Hamburg oder im Ruhrgebiet weilen und ihre Erlebnisse aus tiefer Anteilnahme dichterisch schildern. 20 Jahre tatarisches Theater. Im Januar 1926 fand die zwanzigjährige Jubiläumsfeier des tatarischen Theaters statt. Das erste Schauspiel in tatarischer Sprache fand am 17. Dezember 1905 in Orenburg statt; aufgeführt wurde eine tatarische Lber- setzung eines W erkes von Ostrowski. Das tatarische Theater stieß aus religiösen Gründen in der ersten Zeit auf sehr große Schwierigkeiten.