ERHARD KLEPPER „J'ai vu $a", schrieb Toulouse-Lautrec oft auf seine Zeichnungen, die er von den Rennplätzen oder aus den Theatern, aus den Bars und Varietes von Montmartre mitbrachte. Aber diese Welt ist längst gestorben. Die Dekorationen haben sich gewandelt. — Die Beziehungen Kleppers zu Lau- trec zu sehen, ist nicht schwer. Überraschend aber ist der Grad der Einfühlung in die französische Art; auch bei den Jllustrationen zu Zola. Fast könnte man von einer Wahlverwandtschaft sprechen. Die Ausdrucksmittel indessen sind verschieden. Bringt Lautrec alle Reize farbiger Kreide zu zauber hafter Wirkung, so arbeitet Klepper mit Wasserfarbe, öl und Tusche. Er ist in sein Material verliebt, läßt sich noch von Zufälligkeiten verführen, sucht den Effekt durch eine beinah raffinierte Raum verteilung der Farben zu steigern — aber mit feiner Empfindlichkeit trifft er die charakteristische 55