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BESPRECHUNGEN Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Band VII. Der vorliegende VII. Band des Jahrbuches Imprima tur, dessen Verlagsrechte seit dem vorigen Jahre auf die Gesellschaft der Bibliophilen zu Weimar über gegangen sind, hat nun neben der Erfüllung seines bisherigen Aufgabenkreises auch noch in gewissem Sinne die leider inzwischen eingestellte Zeitschrift für Bücherfreunde zu ersetzen. Konnte daher der vor jährige Band noch im wesentlichen auf ein einziges geistesgeschichtliches Thema, und zwar die Romantik, abgestellt sein, so hatte die diesjährige Ausgabe zu dem noch „innerhalb des gegebenen Rahmens den vielseitigen Interessen des Bücherfreundes, des Sammlers, überhaupt jedes am Buche interessierten Laien Stoff und Anregung für seine Gebiete zu ver mitteln." Man muß anerkennen, daß es den beiden Herausgebern, Siegfried Buchenau und Konrad F. Bauer, durchaus gelungen ist, die bisherige Haltung des Jahrbuches mit seiner neuen und erweiterten Aufgabenstellung in rechten Einklang zu bringen. Ein wesentlicher Teil des Buches befaßt sich wieder mit einem Hauptthema, und zwar der deutschen Klassik, die an Hand einer Reihe von äußerst gründ lich und gewissenhaft bearbeiteten Aufsätzen von berufenen Fachkennern dieses Gebietes abgehandelt wird, und diesem eigentlichen Hauptteile schließen sich dann in weiterer Folge zahlreiche Beiträge an, die Fragen der praktischen Bücherkunde, der Samm lertätigkeit oder des Buchgewerbes behandeln. Eine Neuerung des Jahrbuches ist dann schließlich noch der „Miszellen-Teil", der den aktuellen und den Bücherfreund besonders interessierenden Neuerschei nungen gewidmet ist. Die äußere Ausstattung des Jahrbuches verdient auch diesmal wieder alle An erkennung. Es enthält zudem noch wie üblich zahl reiche wertvolle und typographisch oder drucktech nisch durchweg musterhafte Beilagen und bietet also dem ernsthaften Bücherfreund in seiner Vielseitigkeit reiche Anregung und Bereicherung seines Wissens kreises. Dr H Anderthalb Jahrhunderte Rudolf M. Rohrer 1786 bis 1936. Es ist der große Vorzug dieser vorzüglich ge druckten und ausgestatteten Festschrift des Verlags hauses Rudolf M. Rohrer in Brünn und Baden bei Wien, daß sie sich nicht in das Private und Persön liche verliert, sondern einen kulturhistorisch wirklich bedeutsamen und interessanten Beitrag zur „Ge schichte einer deutschen Drucker- und Verleger familie" in einem der exponierten Gebiete des Deutschtums im Osten liefert, das ja gerade heute im Brennpunkt des europäischen Interesses steht. Man erfährt in sachlicher und knapper Darstellung die allmähliche, manchmal durch Krisen gehemmte, aber immer stetige Entwicklung des Unternehmens auf den drucktechnischen und vor allem den verlege rischen Gebieten, die sich den geistesgeschichtlichen Strömungen der Zeit folgend bald mehr auf das Wissenschaftliche, das Literarische oder das Kunst geschichtliche erstrecken, und man erhält nicht zu letzt den überzeugenden Eindruck, daß hier ein planvoll geleitetes deutsches Unternehmen die ihm 64 zufallende Aufgabe eines Mittlers zwischen deut scher und tschechischer Kultur stets mit Gewissen haftigkeit, Verantwortungsgefühl und immer taktvoll zu erfüllen gewußt hat. Die also sehr aufschluß reiche Festschrift ist gleichzeitig mit einer Reihe von ausgezeichnet reproduzierten farbigen Bildbeigaben ausgestattet, die weitere Aufschlüsse über den kul turellen Aufgabenkreis und das drucktechnische Lei stungsvermögen des Hauses Rohrer vermitteln. Dr. h. Das ist die Skala für die Reproduktion farbiger Kleinbilder. Gebr. Hartmann Druckfarbenfabriken Halle-Ammendorf. Wie es kommt, daß Reproduktion und Druck von Farbenaufnahmen restlos befriedi gende Resultate zeitigen, erklärt dieser achtseitige Prospekt, der Dürer, die ollen Griechen Zeuxis und Parrhasius bemüht. Die vier vorgeführten, vorzüg lichen Wiedergaben von Farbenaufnahmen bestä tigen Methode und Bericht vollauf. Von drei Buchdruckern, die nach Leipzig zur Messe fuhren. Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M. Die drei Buchdrucker sind der schmalfette Filigranus, der extrafette Peter Pumm ohne Überhänge und der um eine Konkordanz zu klein geratene Pipinlein. Sie hatten einander zugeschworen, während der Reise nicht zu fachsimpeln, konnten jedoch den schreck lichen Schwur nicht halten, was glücklicherweise wei ter keine üblen Folgen hatte. Die Reiseabenteuer der drei Getreuen schildert O. F. Kutscher in dem drasti schen und saftigen Fachdeutsch der Buchdrucker sprache. Selbstverständlich illustrierte der berühmte Malerdichter und Festinprovisator sein Opuskulum selber. Probat Emmerich 1868/1938. Emmericher Maschinen fabrik und Eisengießerei GmbH., Emmerich a. Rh. Kaffeeröstereien, Verkaufsräume, Läden, Schau fenster aus allen Erdteilen bilden den illustrativen Inhalt dieser Werbeschrift. Die Seitenaufteilung der Photos wird belebt durch Federzeichnungen in einer zweiten Farbe. Druck: Dr. te Neues & Co., Krefeld. Heidelberger Nachrichten. 9. Jahrgang. Nr. 1. Haus mitteilungen der Schnellpressenfabrik A.-G., Heidel berg. Zu einigen Abbildungen, die Heidelberger Druckautomaten einfarbig, und zweifarbig darstellen, tritt ergänzend ein auf dem Heidelberger gedruckter Dreifarbendruck, der eine Offizin des 17. Jahrhun derts zeigt. So bunt sehen die heutigen Druckereien nicht mehr aus. Neben Beiträgen, die der Eigenwer bung dienen, stehen praktische Ratschläge, wofür der Fachmann dankbar sein wird. Der Druck des Heftes ist wie immer erstklassig. Dagobert i. Post hilft werben. Postalische Feinheiten für Wer bungtreibende. Von Heinrich Walter. Verlag für Wirtschaft und Verkehr. Forkel & Co., Stuttgart. Sind wir Verschwender oder Unwissende? Eine bekannte Firma hat neulich 204 bei ihr eingegangene Bestell karten wahllos herausgegriffen und ihre Freimachung geprüft. Es handelte sich um Drucksachenkarten, die drei Pfg. Porto erfordern. Von diesen 204 Bestel lungen waren 92 überfrankiert. Jeder, der viel Post erhält, wird entdecken, wenn er darauf achtet, daß tatsächlich ein ziemlich hoher Prozentsatz zu hoch /