INTERNATIONALE H AN DWE R K S AU SSTE L L U N G IN BERLIN Nordische Halle „Fabrikant" zu spielen. Er weiß, daß sein Beruf wieder zeitgerecht und geachtet, seine Leistung, als Spiegel bild jeweiligen Kulturniveaus, wieder gewertet ist. Das darum, weil hier derselbe Mensch den geistigen und den manuellen Teil des Ar beitsprozesses besorgt, die Handwerksarbeit — im Ge gensatz zu der am laufen den Band — von ihres Ver fertigers Persönlichkeit Zeug nis gibt. Kein Zufall also, daß, nachdem diese Erkenntnisse Allgemeingut geworden sind, eine internationale Hand werksschau jetzt erstmalig zustande kam, kein Zufall, daß ihr Platz im Schatten des Funkturms liegt. Bemüht sich doch vornehmlich Deutsch land, den Handwerkerstand als städtisches Gegenstück des bodenständigen Bauern tums zu pflegen und zu för dern. Zur Ausstellung selbst lassen sich die verschiedensten Blick punkte gewinnen. Geht man kulturhistorisch vor, so sind Vergleiche zwischen germa nischer und keltischer, altsla wischer und altitalienischer Handwerkskunst durchführ bar. Dunkelrote römische Töpfereien bieten sich eben so dem Auge wie Produkte aus ägyptischer und babylo nischer Zeit. Der Tagesab lauf aus dem Handwerker dasein vor fünfhundert Jah ren ist an Bildern, die Stile der Jahrhunderte sind an ausgewählten Stücken abzu lesen. Eine ne'uzeitlich-geo- graphischeBetrachtungsweise gestattet, am reichlich vor handenen Material festzu stellen, ob die verschiedenen Handwerkszweige ihren na tionalen Ruf rechtfertigen, die Rumänen die besten Kürsch ner, die Ungarn solch gute Schuster, dänische Silber- Scandinavian hall 50