folgenden Übertragung auf den Stein allen Zufälligkeiten der Farbgebung und der Linienführung gerecht zu werden« Während man damit bei den Plakaten mit ihren großen einheitlichen Farbflächen gute Erfolge erzielen konnte,, fchlich (Ich bei den kleineren Werbeträgern mit ihrem feiner durch gebildeten Organismus nur zu oft ein fremdes Element ein, weil zwifdien Original und Fertigfabrikat lieh ftets ja die Hand des ubertragenden Litho graphen fchaltete« Alle Bemühungen, die Einflüfle diefer Fehlerquelle ab- zufchwächen, fruchteten wenig, folange es nicht gelang, de gänzlich zu unterbinden« Daß man fchließlidi diefes Ziel erreichen und eine einwand freie Übertragung des Künßleroriginals in alle Ausdrucksformen moderner graphifdier Zwedckunft verbürgen konnte, verdankt man in erfter Linie der tedinifdien Vervollkommnung des photolithographischen Reproduk tionsprozesses« Durch den Ausbau diefes Verfahrens wurde es möglich, die menfchliche Hand mit ihren Schwächen und ihrer Subjektivität dem Ubertragungsvorgang ganz fernzuhalten und die naturgetreuefte Wieder gabe des Originals zu erzielen« Alle Zufälligkeiten der Farbe und jede Befonderheit der Pinfel- oder Kreideführung laden lieh jetzt auf die Druck formen übernehmen und damit dem Endprodukt vermitteln« Wenn man die dem vorliegenden Artikel angegliederten Erasmusdrucke, die durchweg ein glänzendes Zeugnis für die Leifiungsfähigkeit der Firma darfiellen, mit den befien diromolithographifdien Arbeiten der Zeit vor zwanzig Jahren vergleicht, die in fehr vielen Farben leuchteten, die womöglich noch lackiert waren, die aber immer eines beßi mmten kunßgeglätteten Papiers bedurften, um überhaupt bedruckt werden zu können, fo muß man ßaunen über die außerordentlichen Fortfehritte, die das graphifche Gewerbe in den letzten Jahren gemacht hat« Heute iß es ganz gleich, ob man ein glattes oder ein rauhes Papier verwendet, ob man ungebrochene Farbßächen oder zarteße Mifchtöne und Übergänge wünfeht« Daß wir fo frei wurden von der Träg heit der Materie,daß unfere Künßler heute ihre kühnßen Träume verwirk licht fehen, daß ße ihrer Phantaße nicht mehr die lähmenden Feßeln der Rüdcßditnahme auf das technifdie Ausdrucksvermögen der Druckereien an zulegen brauchen, das verdanken wir in erßer Linie der Erfindung und der rafchen Fortentwicklung des Offf etverf ahrens« Mit feiner Hilfe war es nicht nur möglich, alle Feinheiten der Künfileroriginale refilos in die Drudcerzeug- niße zu überpflanzen, fondern auch das Drucktempo zu befchleunigen und jedes beliebige Papier in Anwendung zu bringen« Erfi im Wege des Offfet- drudes konnten Wirkungen von fo unmittelbarem, packenden Reiz erzielt werden, wie fie hier aus den Arbeiten für Siemens-Sdiudcert, für Osram und