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Werbeblattumfang verkleinern und fich dazu irgendwie und -wo nodi ein Textblatt drucken zu laden, fo würde er leicht eine arge Enttäufdiung er leben» Zunächft verträgt nicht jedes Plakat jede beliebige Verkleinerung, ohne zugleich an feiner Wirkungskraft erheblichen Schaden zu leiden» Sodann aber kann auch niemals ein zugkräftiges Werbeblatt durdi Zu- fammenfchweißung grundverfdiiedener Beftandteile zuftandekommen» Entwurf, Bild und Text müden aus einem Guß dämmen, wenn etwas Einheitliches und überzeugendes entßehen foll» ImGegenfatz zum Plakat, das dch „An Alle" wendet und Jedem etwas bringen" will, tritt das Werbeblatt an bedimmte Verbraucherkreife heran, die es nun freilich nicht nur anlocken, fondern zugleich auch aufklären und unterrichten foll» Da zu muß feine ganze Aufmachung bis ins letzte hinein forgfältig erwogen und mit aller Liebe durchgeführt werden» Infolge der Verbreitung diefes Werbemittels und feiner kündlerifchen Veredelung dnd aber die Kreife, in denen man dch Gehör zu verfchaffen wünfcht, im allgemeinen bereits ge- fchmadclich fo durchgebildet, daß man mit Blättern, wie de nodivorwenig Jahren allgemein üblich waren, heute kläglich Schiffbruch erleiden würde» Mit tölpifchen Mummereien, mit Gnomen und Riefen und ihrem weib lichen Anhang dchert man feiner Werbung nur einen rafchen Untergang im Papierkorb. Unfere Zeit id durch die Glanzleidungen der deutfdien Plakatkund viel zu verwöhnt, als daß de für derartige Scherze noch ein Lächeln oder gar Zeit zu näherer Betrachtung übrig hätte» Heute verlangt man Wucht und Schlagkraft für den Entwurf, zwingende Farbigkeit und Ausfchaltung alles irgend Entbehrlichen für die Ausführung der Titelfeite» Ein muderhaftes Beifpiel für ein Werbeblatt diefer Art bildet Oppenheims Entwurf für Wilhelm Eilers jun» in Bielefeld» Hier haben Idee, Anlage, Farbe, Schrift einen Zufammenklang, der den därkden Nachhall in jedem Betrachter auslöd» Außerordentlich zweckmäßig id die Verwendung der Schutzmarke, des hilfsbereit herbei eilenden, aus dem Namen des Firmeninhabers gefdiaffenen Merkurboten, an diefer Stelle. Der Wunfdi, ßch ein eigenes Firmenwappen zuzulegen, hat heute zu ei nem gewaltigen Auffchwung diefes Teilgebietes der Reklamekund geführt, und die bisherigen Hefte der „Gebrauchsgraphik" haben diefe Erfdieinung auf das glüddidide mit zahlreichen Beifpielen belegt Die Schutzmarke muß überall im Grundton jeder Werbung mitfdiwingen» Ihre Bedeutung tritt in dem Blatt für Eilers noch befonders dadurch hervor, daß hier nicht nur der Werbende fein eigenes Wappen zeigt, fondern daß auch der Ge- genftand, den er in den Mittelpunkt feiner Darftellung rückt, eine Schutz-