3. Preis PROF. HANS SCHREIBER, Barmen 3. Preis ELSE HORNUNG. Karlsruhe i. B. Das Preisgericht, dem die Graphiker Ernst, C. Prelle, Paul Winckler*Leers angehörten, mußte von einem ersten Preise absehen. Mit der Prä* miierung der ausgewählten Blätter konnte man im allgemeinen einverstanden sein. Das charakte* ristische Blatt für Braunschweig ist aber auch bei diesem Wettbewerb noch nicht geschaffen worden. Als hauptsächlichstes Werbemotiv wurde der romanische Burglöwe verwandt. Unter den 430 ausgestellten Blättern war er über 140 mal abge* wandelt, durch alle Arten (Assyrisch, Sphinx) hindurch bis zur braven Hauskatze. Die anderen Gruppen zeigten den Löwenkopf als Symbol, Löwen mit Stadtmotiven, Löwendenkmal mit Stadtmotiven, Stadtwappen, Till Eulenspiegel, Heinrich den Löwen, Stadtansichten. Wie sehr noch immer das Wesen des Verkehrs* plakates verkannt wird, beweisen Versuche wie: der Löwe mit Flugzeug, die Schrift als Kreuzwort* rätsel, der Löwe mit Mettwurst und dem National* getränk, der Mumme, oder die Entwürfe mit Photo* montage (man zeichne zwei Zeilen dünner Buch* staben über das Blatt und klebe in die offenen Formen der Schrift kleine Photos) — oder ein ge* zeichneter Geldschrank mit eingeklebtem Photo des Gewandhausgiebels soll übersetzt werden als »Schatzkästlein deutscher Renaissance«, oder ins Maßwerk eines gotischen Fensters war der Stadt* plan eingezeichnet! Auf einem Blatte durfte Hein* rieh der Löwe einen Korb mit Braunschweiger Konserven im Arme halten, in der anderen Hand trug er ein Photoalbum mit Stadtansichten. Auch fanden sich schamlose Entlehnungen: Hohlweins Löwenbräuplakat und das Plakat der Kölner Jahr* tausend*Ausstellung — der Ritter wurde hier zum Heinrich dem Löwen, der über der Oker droht. Das Charakteristische Braunschweigs erscheint mir in keinem Blatte herausgebracht. Zu denken wäre doch, daß den Fremden das vielseitig*histo* risch*interessante Stadtbild anlocken soll. Die Bauten der verschiedenen Jahrhunderte: romani* sehe und gotische Kirchen, das Rathaus, das Ge* wandhaus, die Fachwerkhäuser der Renaissance. Die Einsendungen beschränkten sich aber in der Mehrzahl auf eine malerische Ecke, eine Straße mit Fachwerkhäusern durch einen hochragenden Kirchturm abgeschlossen. Das könnten aber auch alle anderen Städte nördlich des Harzes bieten, von Halberstadt und Goslar bis Celle und Lüne* bürg. Braunschweigs besondere Note ist doch, daß hier Bauten der verschiedensten Zeiten und Stilperioden vereint sind. Und gerade solche Mo* tive können doch den Fremden heranziehen. (Bei 74