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bedingt notwendig. Beide Gesichtspunkte fin den die Billigung des Bundestages. Berichte über das Bundesadreßbuch und Ausbau des Archivs folgten. Zum Thema „Ausstellungen“ ergab der Be richt, daß die Ausstellung Dresden im Vorjahre das Geschäfts jahr noch stark beeinflußt habe. Trotz vorsichtiger Kalkulation und Benutzung aller Quellen seien bei den beträchtlichen Mit teln, die eine repräsentative Ausstellung von längerer Dauer koste, ein erheblicher Betrag aus Mitteln des Bundes zu tragen gewesen. Im weiteren beteiligte sich der Bund im Berichts jahr an der Leipziger Frühjahrsmesse, die Raumgestaltung übernahm Herr Baus, Leip zig, und stellte der Ausstellung in der Mann heimer Kunsthalle Material aus seinem Archiv zur Verfügung. Auch die Gruppen Baden, Hannover, Dortmund, Köln, Nürnberg, Mittel deutschland, Niedersachsen und Berlin-Bran denburg veranstalteten während des Berichts jahres Sonderausstellungen, letztere sogar zwei. Gerade die Erfahrungen der Dresdner Austeilung veranlaßten die Bundesleitung, be reits auf dem Dresdner Bundestag für die schon am Horizont auftauchende Pressa eine Beteili gung des Bundes nur dann für möglich und tragbar zu erachten, wenn die Pressa durch eine entsprechende finanzielle Beihilfe die Durchführung einer repräsentativen Ausstel lung sicher zu stellen bereit war. Wie der Be richt ergab, haben die Bemühungen der Bun- desleitung nach anfänglich Aussicht verspre chendem Stande in monatelangem Verhandeln bei der Pressa nicht das Verständnis für diesen Anspruch des Bundes gefunden. Und so ergab sich der auch von der Bundesleitung be dauerte Zustand, daß auf einer internationalen Presseausstellung in Deutschland der Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker als diejenige Berufsorganisation, die durch das Qualitäts schaffen ihrer Mitglieder formbestimmend für die äußeren Ausdrucksmittel der Presse und damit eines wesentlichen Teiles der Ausstel lungsmaterie überhaupt ist, auf eben dieser Ausstellung nicht vertreten sein konnte. Die Bundesleitung konnte bei diesem berechtigten Anspruch einerseits und dem bedeutenden Um fang der Ausstellung andererseits nicht finan zielle Gründe als für die Entscheidung der Pressa in die Wage fallend ansehen. Es war der Bundesleitung nicht ohne Reiz, daß das Schaf fen des Bundes doch noch eine Teilanerken nung finden sollte durch die Berufung seines Mitgliedes, des Herrn Prof. Ehmcke, Mün chen an die Pressa. Auch Herr Prof. Ehmcke hat sich dann noch aus sicherlich der Bundes leitung parallelen Empfindungen heraus für die Möglichkeit einer Bundesausstellung bei der Pressa vermittelnd eingesetzt. Trotz der vorgeschrittenen Zeit war die Bundesleitung infolgedessen in neue Verhandlungen getreten und hatte im Interesse der Sache ihre ernsten Bedenken soweit zuriickgestellt, daß sie sich bereit erklärte, eine Ausstellung im Rahmen der zur Verfügung gestellten Mittel durchzu- führen. Auch dieser Schritt verlief negativ, in dem die Pressa der Bundesleitung mitteilte, daß sie die geforderten Mittel nicht bewilligen könne. So sah sich der Bund gezwungen, auf eine Beteiligung an der Pressa zu verzichten. Eine umfangreiche Aussprache über diesen Be richt resultierte dahin, daß ein Antrag Busse (der Bundestag billigt die Stellungnahme der Bundesleitung in der Angelegenheit Verhand lungen mit der „Pressa“ und erklärt hierzu der Bundesleitung sein Vertrauen) einstimmige Annahme fand. * Herr Winkler-Leers gab weiter in seinem Be richt einen generellen Überblick über die ge leistete Arbeit in Fragen Wettbewerbsarbeit, Satzungen, Gebührenordnung, Angestellten vertrag, Ausbildungsfragen und Ausstellungs wesen, auf welche Punkte später in Sonderrefe raten ausführlich eingegangen wurde. Worte des Dankes findet die umfangreiche Rechts beratung durch den Syndikus des Bundes, Herrn Dr. Jacobsohn. Der Bericht gedenkt der guten Beziehungen zum Reichskunstwart, dem sich der Bund in verschiedenen Fällen zur Verfügung stellen konnte. Eine Eingabe beim Preußischen Kultusministerium auf Ergänzung der Preußischen Sachverständigenkammern durch einen Sachverständigen für das Gebiet der „Gebrauchsgraphik“ verspricht erfolgreich zu sein. Die satzungsgemäfi erfolgenden Wahl gänge ergeben vor allem die Wiederwahl des bisherigen ersten Vorsitzenden, Herrn Winkler- Leers, sowie erneut diejenige des bisherigen Ehrenratsvorsitzenden, Herrn Prof. J. V. Cis- sarz. Auch für das neue Geschäftsjahr wird der bisherige Mitgliedsbeitrag beibehalten. Auf Anträge des Herrn Glass, München, wurde die Herausgabe eines Merkblattes für 76