Cranach online

Lucas Cranach der Ältere, seine Söhne und deren Werkstatt haben im 16. Jahrhundert als Hofmaler für das sächsische Adelsgeschlecht der Wettiner, andere Fürstenhäuser sowie geistliche und private Auftraggeber Tausende von Werken geschaffen. Eine große Anzahl dieser Werke, vor allem Tafelgemälde, aber auch Altarwerke, Zeichnungen und Druckgrafiken, haben sich bis in die heutige Zeit erhalten.

Bereits seit der großen Cranach-Ausstellung in Dresden 1899 wurde versucht, die Forschungsarbeit zu Lucas Cranach in zahlreichen Monografien und Werkverzeichnissen zusammenzufassen. Die wichtigste und umfangreichste Veröffentlichung, die bis heute als Standardwerk gilt, ist der Werkkatalog von Max J. Friedländer und Jakob Rosenberg (1932/1979). Hinzu kommen die Zeichnungs-Kataloge von Theo Ludwig Girshausen (1937) und Jakob Rosenberg (1960). Neben dem Katalog von Dieter Koepplin und Tilmann Falk zur Ausstellung im Kunstmuseum Basel 1974 und der etwa zeitgleichen grundlegenden Cranach-Monografie Werner Schades ergänzten in der Folgezeit eine Vielzahl von Einzelbeiträgen und Ausstellungen mit ihren Katalogen die Forschung. In jüngerer Zeit führten insbesondere Ergebnisse aus der Materialforschung und moderner optischer Untersuchungsmethoden zu neuen Forschungsansätzen.

Nach wie vor steht die Cranach-Forschung jedoch vor ungelösten Problemen, insbesondere was den tatsächlichen Umfang des Werkkorpus und die Händescheidung innerhalb der Werkstatt und ihres Umkreises betrifft. In zunehmendem Maß etabliert sich dabei das Internet als Präsentationsplattform wissenschaftlicher Inhalte. Viele Museen haben bereits mit der Publikation von Sammlungsbeständen auch in Form von Bilddigitalisaten begonnen. Bezogen auf das umfangreiche Œuvre der Cranach-Werkstatt sind forschungsrelevante Informationen dabei jedoch noch immer so weit gestreut, dass eine Bündelung der digitalen Ressourcen längst überfällig ist.

Mit dem Themenportal Cranach Online ermöglicht arthistoricum.net den direkten Zugriff auf zahlreiche digitale Forschungsressourcen sowie das digitale Gesamtwerkverzeichnis (CORPUS CRANACH). Zudem lädt die Internetplattform cranach.net mit ihrem "virtuellen Forschungsinstitut" zu Mitarbeit und lebendigem wissenschaftlichen Austausch ein.