IV.9
Georg Christian Oeder: Abbildungen der Pflanzen
Zu den umfangreichsten Arbeiten im Fach der Botanik gehören die Tafelbände der „Flora Danica“. Das monumentale Gesamtwerk erschien über einen Zeitraum von 123 Jahren und umfasst 51 Faszikel in 17 Bänden nebst drei Teilen Supplement. Ausgestattet sind die Bände mit insgesamt 3.240 Kupferstichen und Lithographien, die entweder handkoloriert oder, in einer preiswerteren Variante, unkoloriert ausgeliefert wurden.
1753 hatte der in Ansbach geborene Georg Christian Oeder (1728–1791) mit den Vorarbeiten begonnen, 1761 erschien die erste Lieferung. Er wollte damit unter anderem die Botanik populärer machen und das Wissen über die Pflanzen erweitern. Die 600 Tafeln der ersten zehn, bis 1771 erschienenen Hefte wurden von Michael Rößler (1705–1777; Kupferstecher) und seinem Sohn Martin (1727–1782; Zeichner) angefertigt. Mit ihren Illu-strationen setzten die beiden Nürnberger Künstler neue Maßstäbe im Bereich botanischer Pflanzendarstellungen.
Die ausgestellte Tafel zeigt den Rot- oder Wiesenklee, dessen Vorkommen mit „Vulgaris in pratis“, also „gewöhnlich auf Wiesen“ umschrieben wird. Der Wiesenklee gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Er ist ursprünglich von Europa bis Mittelasien heimisch, kommt heute aber auch in weiten Teilen Nordamerikas vor.
Georg Christian Oeder
Abbildungen der Pflanzen, welche in den Königreichen Dännemark und Norwegen,
in den Herzogthümern Schleswig und Holstein, und in den Graffschaften Oldenburg
und Delmenhorst wild wachsen; zu Erläuterung des unter dem Titel Flora Danica,
auf Königl. Befehl veranstalteten Werkes von diesen Pflanzen, 17 Bde. mit Suppl.,
Kopenhagen: Nicolaus Möller [u.a.], [1761] 1766‒1883 UB Heidelberg, O 3735-4 Folio RES