IV.4
Johann Christoph Volkamer: Continuation der Nürnbergischen Hesperidum
In der griechischen Mythologie verliehen die goldenen Äpfel der Hesperiden den Göttern ewige Jugend. In den nach den Nymphen benannten Parkanlagen in Nürnberg eiferten die reichen Bürger der Reichsstadt den Gärten der Adligen nach. In ihrer Leidenschaft, die seltensten und merkwürdigsten Pflanzenarten zu sammeln, übertrafen sie sich gegenseitig.
Auch der Kaufmann und Botaniker Johann Christoph Volkamer (1644–1720) unterhielt einen Lustgarten, in dem er in einem Pomeranzenhaus zahlreiche Zitruspflanzen, die mythologischen Hesperidenäpfel, züchtete. In seinem Werk werden insgesamt 81 Zitrussippen, genauer 9 Zitronat-Pflanzen, 50 Arten Zitronen und 22 Pomeranzenarten behandelt. Für immerhin 49 der beschriebenen Arten ist belegt, dass sie in Nürnberg Früchte trugen.
Eine der größten Falttafeln ist der Ansicht von Volkamers eigenem, im Nürnberger Stadtteil Gostenhof gelegenen Stadtgarten gewidmet. Besonders beeindruckend ist das große Pomeranzenhaus, das sich an einer der Seiten des Gartens befindet. Auch der Irrgarten, der vermutlich aus niedrig gehaltenen Buchshecken gebildet ist, darf natürlich nicht fehlen.
IV.4 Johann Christoph Volkamer
Continuation der Nürnbergischen Hesperidum, oder fernere gründliche Beschreibung
der edlen Citronat-, Citronen- und Pomeranzen-Früchte, Nürnberg: Volkamer, Leipzig/Frankfurt: Endter 1714
UB Heidelberg, O 2944 Folio RES