IV.3
Carl Ludwig Willdenow: Hortus Berolinensis
Carl Ludwig Willdenow (1765–1812) gilt als einer der bedeutendsten Systematiker der Botanik seiner Zeit. Er untersuchte u.a. die Merkmale zur Unterscheidung von Gattungen und hat mehrfach neue Ordnungen eingeführt. Außerdem übte er großen Einfluss auf die Entwicklung der Pflanzengeographie aus.
Sein Werk über die Flora Berlins, den "Hortus Berolinensis [prodromus]", veröffentlichte Willdenow bereits 1787. Der Band enthält 108 kolorierte Kupferstiche und zwei Gartenpläne.
Die gezeigte Pflanze gehört zur Gattung der Pelargonien aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Die häufige Bezeichnung der als Balkonpflanzen weit verbreiteten Pelargonien als ‚Geranien’ geht auf die bei der ersten Beschreibung im 17. Jahrhundert getroffene Zuordnung zu den europäischen Geranium-Arten zurück, der noch Linné folgte. Die Pelargonien zählen zwischen 220 bis 280 verschiedene Arten und sind in Südafrika, aber auch in Vorderasien und Australien heimisch. Vor allem im 18. Jahrhundert wurden zahlreiche bisher unbekannte Arten nach Europa gebracht. Ab den 1820er Jahren entstanden dann neue Zuchtformen, die in den folgenden Jahrzehnten als Gartenpflanzen enorme Verbreitung fanden.
Carl Ludwig Willdenow
Hortus Berolinensis, sive icones et descriptiones plantarum rariorum
vel minus cognitarum, quae in horto regio botanico Berolinensi excoluntur,
Berlin: Schüppel, 1816
UB Heidelberg, O 3066-4 Folio RES