II.14
Conrad Gesner: Vogelbuch
Als eines der ersten Werke auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Ornithologie spiegelt Gesners „Vogelbuch“ („De avium natura“) die Kenntnisse und Vorstellungen des 16. Jahrhunderts von der damals bekannten heimischen und exotischen Vogelwelt wider. Für dieses Kompendium schöpfte Gesner aus allen ihm erreichbaren Quellen antiker und mittelalterlicher Zeit. Neben 400 Holzschnitten von großer Qualität enthält das Werk eine immense Fülle ornithologischer Informationen, die ihm noch heute – etwa zur Beurteilung einstiger Verbreitungsgebiete der Arten – den Rang eines historischen Nachschlage-werkes verleihen. Da Gesner viele der europäischen Vögel aus eigener Beobachtung gekannt hat, konnten sie naturgetreu dargestellt werden. Die Illustrationen hierzu wurden häufig nach lebenden Tieren und nicht nach ausgestopften Exemplaren gefertigt. Seltenere, meist nichteuropäische Vögel, waren von Bälgen bekannt, die den Gelehrten als Vorlagen für ihre Zeichnungen dienten. Bei dem hier ausgestellten Band handelt es sich um die erste Ausgabe der um den philologischen Apparat gekürzten und vereinfachten deutschen Übersetzung des dritten Bandes der „Historia animalium“.
Conrad Gesner
Vogelbuch. Darin[n] die art, natur vnd eigenschafft aller vöglen,
sampt jrer waren Contrafactur, angezeigt wirt,
Zürich: Christoph Froschauer, d.Ä., 1557 [VD 16 G 1734]
UB Heidelberg, O 550-2 Folio RES