Rauhnachtträume

›Rauhnachtträume‹ enthält zwölf Texte von zwölf Autoren, die in den sogenannten Rauhnächten zwischen Weihnachten und dem Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar entstanden sind. Die »Traumprotokolle«, wie im Vorwort erklärt wird, sind »nicht nur Spiegel des nächtlichen Innenlebens der Autoren, sondern sie zeugen auch von unserer täglichen Selbstkontrolle«. Besonders die Träume in den Rauhnächten, den Nächten, in denen nach dem Volksglauben die Kräfte der Ordnung außer Kraft gesetzt werden, sind dabei geeignet, prophetisch zu sein und Nichtgesagtes zu offenbaren. Und so wird ›Rauhnachtträume‹ zu einem Kommentar zum DDR-Alltag, der, vom Kontrollzwang der Staatsmächte bestimmt, zur Selbstkontrolle und zum Verbergen der eigenen Gedanken zwang, die sich nur in solchen Nächten offenbaren konnten. 

Die Traumprotokolle des Buches werden von zwölf Siebdrucken begleitet, die Guillermo Deisler, Ulrich Tarlatt und Steffen Vollmer anfertigten. Gedruckt wurde auf buntem Packpapier, gebunden ist das Buch in einen schlichten, lediglich mit einem Stern durchbrochenen schwarzen Einband.

Bibliografische Angaben

edition augenweide, Halle (Saale), Bernburg 1989
Auflage: 100 Exemplare, 20 Künstlerexemplare
Herausgeber*innen: Jörg Kowalski, Hans-Ulrich Prautzsch, Ulrich Tarlatt
Künstler*innen: Guillermo Deisler, Ulrich Tarlatt, Steffen Volmer
Autor*innen: Wilhelm Bartsch, Matthias Biskupek, Thomas Böhme, Peter Brasch, Jörg Kowalski, Kerstin Leitmeyer, Marie-Elisabeth Lüdde, Andreas Montag, Hans-Ulrich Prautzsch, Holger J. Schubert, Brigitte Struzyk, Cordula-Undine Tschorrek
Buchbindearbeiten: Rainer Jacob
Siebdruck: Michael Koch (Schmiededruck), Andreas und Conny Bochmann (Werkstatt BOA BOA)
Buchdruck: Heinz und Gerlinde Freiberg
Literatur: Henkel/Russ, B.125, hortus animae, 2.3, Wendezeit, Galerie gallus
Exemplar der SLUB: Exemplar-Nr. 39/100, Siebdrucke von den Künstlern signiert | Signatur S.B. 3056, 1989 erworben von Ulrich Tarlatt | Katalogeintrag