Charivari
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Charles Philipon (1800-1861) kündigte am 8. und am 29. November 1832 in der Zeitschrift La Caricature die baldige Herausgabe eines neuen Satirejournals mit dem Titel Le Charivari an. Am 1. Dezember 1832 wurde die erste Ausgabe dieser Zeitung ausgeliefert, nachdem vorab einige Probenummern gedruckt wurden. Im Unterschied zur Wochenzeitschrift La Caricature erschien das ebenfalls von Philipon herausgegebene neue Journal täglich und setzte sich weniger mit politischen Ereignissen auseinander, sondern widmete sich gesellschaftlich-sozialen und kulturellen Ereignissen. Diese Themen wurden bewusst gewählt, um dadurch ein breiteres Publikum zu erreichen, Konflikte mit der Zensur zu vermeiden und wirtschaftlichen Erfolg zu garantieren. Die Einnahmen aus Le Charivari sollten auch die finanziellen Probleme der Caricature ausgleichen und deren Erhalt ebenfalls sichern.
Der Charivari bestand aus drei Textseiten und einer ganzseitigen Karikatur. Während des Deutsch-Französischen Krieges wurde sie jedoch nur zweiseitig hergestellt. Die Zeitung erschien bis August 1937 und zählt damit zu den langlebigsten und erfolgreichsten Publikationen ihrer Art.
Zu den Zeichnern des Charivari gehörten namhafte Künstler wie: Honoré Daumier, Traviès, Grandville, Paul Gavarni, Benjamin, Alcide Joseph Lorentz und viele andere.
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Weiterführende Literatur nach oben
- Bellanger, Claude (Hrsg.), Histoire générale de la presse française, 2. Band, Paris 1969
- Gardes, Jean-Claude (Hrsg.), Les revues satiriques françaises, Brest 2011
- Ursula E. Koch / Pierre-Paul Savage, Le Charivari. Die Geschichte einer Pariser Tageszeitung im Kampf um die Republik (1832-1882), Köln 1984
- Münch, Roger (Hrsg.), Daumier und sein Paris. Kunst und Technik einer Metropole, Heidelberg, Berlin 2010
- Staatliche Graphische Sammlung München, Monsieur Daumier, Ihre Serie ist reizvoll!, Berlin, München 2012