IV.8

Wissenstradierung und Erneuerung
Das zweibändige Werk enthält eine Zusammenstellung verschiedener Schriften zum Osmanischen Reich. Den Grundstein bildet die Schrift des griechischen Historikers Laonicus Chalcocondyles (1427/30-um 1490).

Chalcocondyles’ Geschichte der osmanischen Dynastie reicht bis ins Jahr 1298 und umfasst insgesamt zehn Bücher. Sie wird im ersten und zweiten Band des vorliegenden Werkes von zwei französischen Autoren bis in das Jahr 1661 fortgeschrieben. Darüber hinaus bietet der zweite Band eine Schilderung des Serail durch den französischen Hofhistoriker Michel Baudier, eine mit Kupferstichen versehene Beschreibung der ‚Stände’ der osmanischen Gesellschaft sowie abschließend die Prophezeiung vom kommenden Untergang der Osmanischen Regierung.
Chalcocondyles, ein Zeitzeuge des Falls von Konstantinopel im Jahr 1453, war einer der ersten Autoren, welche die Erfolge der Osmanen nicht als eine Strafe Gottes deuteten, sondern den Tugenden der Osmanen zusprachen. Die Sultane erscheinen als ehrwürdige Gestalten.
 

IV.8 Laonicus Chalcocondyles: L' Histoire De La Decadence De L'Empire Grec Et Establissement De celui des Turcs, 2 Bde., Paris: Courbe, 1662
UB Heidelberg, B 9226-5 Folio RES
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IV. Polemik und Poetik