IV.20a
Personifikationen ordnen die Welt
Cesare Ripa (1555-1622) verfasste mit der Iconologia eine alphabetisch geordnete Sammlung von personifizierten Begriffen. Damit beeinflusste er die Bildwelten der Frühen Neuzeit.
Exponat im Digitalisat: https://doi.org/10.11588/diglit.3233#0258
Cesare Ripa stützte sich vor allem auf vorhandenes Repertoire an Bildern und Symbolen; mythographische Handbücher zählten dazu ebenso wie antike Medaillen. Nach eigenen Angaben bevorzugte er die Verwendung althergebrachter Symbole, wie sie in Büchern, auf Münzen, Marmorbildern der Römer oder Griechen verwendet würden. Die Gottheiten der Antike erfahren dabei eine tiefgreifende Umdeutung. Das symbolische Inventar lässt alte und neue Attribute, Gottheiten und Abstraktionen miteinander verschmelzen.
Bereits 1603 erschien eine erste Ausgabe mit Holzschnitten, die den Erfolg der Iconologia eindeutig begünstigten. Es folgten inhaltlich erweiterte italienische Editionen und schon bald Übersetzungen in die wichtigsten europäischen Sprachen. Die in Medaillons arrangierten Kupferstiche der französischen Ausgabe, deren Text Jean Baudoin verfasste, wurden von Jacques de Bie entworfen und sind durch die Disposition im Buch auch oft in zusammenhängenden Gruppen arrangiert. Die antikisierende Darstellungsweise tritt hier sehr deutlich hervor, die einzelnen Figuren sind durch eine Beischrift schnell zu identifizieren.
IV.20a Cesare Ripa: Iconologia, 2 Bde., Siena: Florimi 1613
UB Heidelberg, 87 A 6866 RES
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