II.40

Japhets Nachkommen in Mecklenburg
Die Beschreibung des Heidentums sowie Japhets, des Stammvaters der Europäer, stehen am Anfang der mecklenburgischen Landeshistoriographie des Historikers und Theologen David Franck (1682-1756).

Über 30 Jahre recherchierte Franck für sein neunzehnbändiges Geschichtswerk, das in den Jahren 1753 bis 1758 in Leipzig erschien und sich durch ein fundiertes Quellenstudium auszeichnet. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen die Wariner, Werler, Wenden und Sachsen, deren Ursprung, Gesetze, Obrigkeiten, Sitten und Bräuche er in 38 Kapiteln schildert. Er nennt die bekanntesten Gottheiten und Götzen, beschreibt deren Verehrung und geht der Frage nach, welche Spuren des Heidentums noch in seiner Zeit zu finden sind. Franck verfolgt einen etymologischen Ansatz und führt wiederholt hebräische Wörter als Etyma an und sieht zugleich die Richtigkeit der Heiligen Schrift und der darin beschriebenen Völker-Historie bestätigt. Der Theologe widersteht einer negativen Konnotation der heidnischen Völker. Vielmehr glaubt er, dass der Mensch von Anbeginn um die göttliche Offenbarung wusste, jedoch stets dazu neigte eigene Erfindungen aufzutun, was in den Formen und Praktiken des Heidentums Gestalt angenommen habe.
 

II.40 David Franck: Alt- und neues Mecklenburg, Bd.1: Von Mecklenburgs Heydenthum und dessen noch übrigen Spuren, Güstrow / Leipzig: Fritze, 1753
UB Heidelberg, B 5400-2 RES

II. Antiquarisch-historische Forschung