Grave/Locher/Wegener

Johannes GRAVE, Hubert LOCHER und Reinhard WEGNER (Hrsg.):
Der Körper der Kunst. Konstruktionen der Totalität im Kunstdiskurs um 1800

(Ästhetik um 1800, Bd. 5),
Göttingen 2007

mit Beiträgen von Élisabeth Décultot, Johannes Grave, Hubert Locher, Regine Prange, Temilo van Zantwijk, Reinhard Wegner und Beat Wyss

In den Jahren um 1800 treffen in Weimar und Jena in einer einzigartigen Konzentration neuartige, teilweise einander widersprechende Konzeptionen von Kunst, Kunsttheorie und Kunstgeschichte aufeinander. Doch bei aller Verschiedenheit liegen diesen Annäherungen an die Kunst gemeinsame Fragen und vergleichbare Strategien zu ihrer Beantwortung zugrunde. Auf eine Krise der normativen Kunsttheorie und eine zunehmend komplexer erscheinende Geschichtlichkeit von Kunst antworten Johann Wolfgang Goethe, Heinrich Meyer, Carl Ludwig Fernow, Alois Hirt, Friedrich Schlegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, indem sie "Kunst" als eine Totalität begreifen und mit der Ganzheit "Natur" analogisieren. In der Metapher des "Kunstkörpers" findet dieses folgenreiche Konzept eine bündige Formel.
Die Beiträge dieses Bandes zeichnen die grundlegende Verschränkung von kunsttheoretischem und kunsthistorischem Denken am Beispiel prägender Autoren der Zeit um 1800 nach. Ein Rückblick auf Johann Joachim Winckelmann macht auf Wurzeln dieser Überlegungen aufmerksam; ein Blick voraus auf Carl Friedrich Rumohr zeigt, wie der Kunstdiskurs um 1800 in die sich neu formierende Disziplin Kunstgeschichte hineinwirkte.

ISBN 978-3-525-47504-1