Unikales Quellenmaterial zum deutschen Kunsthandel digital vernetzt
Provenienzen, Akteur:innen und Objekte in Handexemplaren von Auktions- und Lagerkatalogen 1860–1950 nach oben
Das gemeinsam vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und der UB Heidelberg ab Sommer 2024 durchgeführte DFG-Projekt setzt die im Vorgängerprojekt zu den annotierten Handexemplaren des Auktionshauses Helbing begonnene Arbeit fort und greift die dort dokumentierten Desiderate auf: zum einen den von der Fachcommunity formulierten Bedarf nach Durchsuchbarkeit und Identifizierung der im Rahmen historischer Auktionen involvierten Personenkreise, neben den Händler:innen selbst hier vor allem der Einliefer:innen und Auftraggeber:innen, und zum anderen die Ermöglichung tiefergehender Erforschung von Auktions- und Handelspraktiken und -netzwerken und den Bedingungen der Zirkulation von Objekten im ausgehenden 19. und im frühen 20. Jahrhundert.
Das Projekt verfolgt konkret drei Ziele:
- Die Ausweitung der Quellenbasis durch die Digitalisierung, bibliothekarische Erschließung und Typisierung weiterer Bestände von Hand- bzw. Protokollkatalogen einschlägiger Auktionshäuser bzw. Kunsthandlungen aus den Jahren 1860 bis 1950 (ca. 1.380 Kataloge).
- Die vertiefende Erschließung der im Rahmen des DFG-Projekts “Unikales Quellenmaterial zum deutschen Kunsthandel: Digitalisierung und Erschließung der Handexemplare der Kataloge des Münchner Auktionshauses Hugo Helbing (1887 bis 1937)” digitalisierten sowie der neu digitalisierten Hand- bzw. Protokollkataloge. Die auf den Listen der Einliefernden und Ersteigerungsauftrageber:innen enthaltenen Namen werden erfasst und disambiguiert. Zudem sollen die “außer Katalog” angebotenen Objekte erfasst und damit maschinell auffindbar gemacht werden.
- Erzeugung eines übergreifenden Indexes der erfassten Namen auf der Basis von TEI-XML inkl. Anreicherung um GND-Normdaten.
Vorgesehen ist die Digitalisierung bzw. Onlinestellung folgender Konvolute:
- Amsler & Ruthardt, Berlin (ca. 110 Kataloge, Laufzeit: 1862–1929):
- Auktionshaus Rudolf Bangel, Frankfurt a. M. (ca. 860 Kataloge, Laufzeit: 1883–1928
- Kunsthandlung Julius Böhler, München (9 Kataloge, Laufzeit: 1937–1938
- Galerie Heinemann, München (289 Kataloge, Laufzeit: 1880–1935)
- Hollstein & Puppel, Berlin (ca. 100 Kataloge, Laufzeit 1913–1940)
- Auktionshaus Karl & Faber, München (29 Kataloge, Laufzeit: 1927–1948)
- Antiquariat Jacques Rosenthal, München (114 Kataloge, Laufzeit: 1917–1950)
- Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München und Wien (70 Kataloge, Laufzeit: 1936–1944)
- Galerie Wimmer, München (3 Alben, Laufzeit: unbekannt, ca. 1900–1945)