Auktionshaus Hauswedell & Nolte
Mit dem Archiv Hauswedell & Nolte – von Gabriele Braun-Nolte und Ernst Nolte größtenteils im Mai 2016 dem ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung übergeben – gelangte erstmals das Firmenarchiv eines bedeutenden Buch-, Autographen- und Kunst-Auktionshauses, das vor dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde und bis 2016 bestanden hat, in den Besitz eines öffentlich zugänglichen deutschen Archivs. Versteigert und verkauft wurden dort zwischen 1930 und 2015 Bücher und Autographen, außereuropäische Kunst- und Kulturgüter und „westliche“ Kunst der Moderne und Alte Meister. Zu den 466 abgehaltenen Auktionen erschienen Kataloge, deren aufwendige wissenschaftliche Katalogisierung und Bewertung von Werken immer wieder Anerkennung fand. Nachdem die Auktionskataloge bis 1945 bereits im Rahmen des DFG-Projekts „German Sales 1930-1945. Art Works, Art Markets, and Cultural Policy“ (2010-2013) online gestellt werden konnten, folgen nun hier im Rahmen der Kooperation zwischen ZADIK und Heidelberg nach und nach auch die Kataloge bis 1992.
Zu den digitalisierten Auktionskatalogen von „Hauswedell & Nolten
7.1935 - 189.1972
190.1973 - 224.1977
225.1978 - 297.1992
Neben den Auktionskatalogen wurden dem ZADIK weitere Geschäftsunterlagen übergeben. Sie beinhalten u.a. Transaktionsdaten zu den Auktionen, die bedeutsame Quellen für die Forschung darstellen.
Zur Unterstützung der Provenienzforschung startete 2019 das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Projekt Digitalisierung, Transkription und Erschließung der für die Provenienzforschung (auch zu Kulturgut aus kolonialen Kontexten) relevanten Daten aus den Katalogen, Einliefererbüchern, Protokollen und sonstigen Dokumenten zu den Auktionen 23 (1940) bis 297 (1992) von Hauswedell & Nolte im ZADIK. Gegenstand des Projekts ist die Digitalisierung und Erschließung der für die Provenienzforschung relevanten „Kerndaten“ zu den Auktionen des Hauses Dr. Ernst Hauswedell & Co., bzw. ab 1978 Hauswedell & Nolte. Als „Kerndaten“ sind die Auktionsdaten zu verstehen. Ziel ist es, die Informationen aus den 277 Auktionskatalogen (1940-92), 238 Einlieferungslisten (1951-92) und 263 Auktionsprotokollen (1940-92) in die Datenbank des ZADIK zu übertragen, um die Informationen gebündelt abrufen zu können: Was wurde versteigert? Wer hat es eingeliefert? Wer hat es gekauft? Und welche Schätz-, Limit- und Zuschlagspreise wurden dokumentiert? Am Ende der Projektlaufzeit 2024 können so die Informationen zu über 342.000 Auktionslosnummern unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen in der Datenbank des ZADIK zugänglich gemacht werden. Die Namen der Kunstschaffenden und Autor:innen, sowie der Einlieferenden und Käufer:innen werden in der Datenbank normiert und wenn möglich mit der Personendatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek verknüpft.