II.7 d

Die Meldekarte der Familie Gothein der Stadt Heidelberg gibt an, dass das Ehepaar sich am 2. März 1923 aus Heidelberg abgemeldet hatte. Doch schon lange vorher lebten Marie Luise und Eberhard Gothein ein unstetes Leben. Das Haus in Heidelberg wurde zu groß, es war kaum mehr Dienstpersonal zu bekommen und das Heizmaterial wurde knapp. 1915 verbrachte Marie Luise Gothein mehrere Wochen in Dessau, um ihren im Krieg verletzten Sohn Percy zu pflegen. Während der folgenden Kriegsjahre hielt sie sich oft in Wolfratshausen bei München auf, wo ihr Sohn Werner als künstlerischer Eremit lebte und ihre Freundin Else Jaffé einen Rückzugsort für die Heidelberger Intellektuellen unterhielt.

Gotheins Leben war durch die äußeren Schicksalsschläge aus dem Gleichgewicht gebracht.

II.7d
Meldekarte der Familie Gothein der Stadt Heidelberg, 1904-1931
Heidelberg, Stadtarchiv [Meldekarte Gothein]

II. „Hinaus in die Zukunft leben“ – von Preußen nach Heidelberg