Deutsches Literaturarchiv Marbach
Den Kern der Kunstbestände im Deutschen Literaturarchiv bildet eine einzigartige, rund 100.000 Bildnisse umfassende Porträtgalerie zur deutschen Literatur- und Geistesgeschichte. Sie besteht größtenteils aus Zeichnungen, Scherenschnitten, Aquarellen und Gouachen, Druckgraphiken und Photographien. Hinzu kommen einige Hundert Gemälde, Miniaturen, Skulpturen und Totenmasken. Als ‚National Portrait Gallery’ der deutschen Literatur erfüllt dieser Bestand im deutschsprachigen Raum eine zentrale Funktion.
Den Grundstock des 1903 eröffneten Schiller-Nationalmuseums bildeten die Bestände, die von 1859 an in Schillers Geburtshaus gesammelt worden waren. Seit der Erweiterung zum Deutschen Literaturarchiv (1955) richtet sich das zuvor auf die Literatur Württembergs beschränkte Sammelinteresse auf die gesamte deutsche Literatur von der Schillerzeit bis zur Gegenwart.
Ausgehend vom thematischen Schwerpunkt des Autorenporträts werden auch biographische und wirkungsgeschichtliche Zeugnisse gesammelt: Ansichten von Lebensstätten, Gräbern und Denkmälern, Plakate und Buchumschläge, Illustrationen und Szenenphotos sowie bildnerische Arbeiten von Schriftstellern und Kunstwerke aus ihrem Besitz.
Charakteristisch für die Sammlung ist ein aus zwei unterschiedlichen Zugangsarten resultierender Bestandsaufbau: Neben der gezielten Erwerbung von Einzelobjekten steht die Übernahme von Bildkonvoluten aus Schriftstellernachlässen und Verlagsarchiven.
Die besonderen Stärken der Sammlung liegen im Bereich des Württembergischen Klassizismus, der Klassischen Moderne sowie der Photographie des 20. Jahrhunderts.
Der Bestand ist größtenteils im Kartenkatalog, seit dem Zugangsjahr 1999 im elektronischen Katalog Kallías nachgewiesen.