Dresden | Archiv der Sächsischen Akademie der Künste

Die Sächsische Akademie der Künste (SAK) begeht 2026 ihr 30-jähriges Bestehen und zählt zu den jüngsten Kunstakademien in Deutschland. In Ostdeutschland ist sie die einzige staatliche Akademieneugründung im künstlerischen Bereich nach 1989. Sie vereinigt derzeit rund 190 Mitglieder mit Verbundenheit zum sächsischen Kulturraum aus den Sparten Baukunst, Bildender Kunst, Darstellender Kunst und Film, Literatur und Sprachpflege sowie Musik.

Dass die SAK ein eigenes Archiv in Dresden unterhält, geht auf das Anliegen ihrer Gründer zurück, die vielfältigen künstlerischen Impulse, Themen und Diskussionen, die von einer solchen, in den bewegten 1990er-Jahren gegründeten Akademie ausgehen, zu bewahren. So wurde der Akademie in dem 1994 vom Sächsischen Landtag verabschiedeten Gründungsgesetz bereits als zweite Aufgabe aufgetragen, ein Archiv anzulegen, in dem sie ihre eigene Arbeit und die ihrer Mitglieder dokumentiert (SächsAKG vom 24. Mai 1994).

Durch die seit 2020 ermöglichte Archivstelle widmet sich eine Archivarin dem professionellen Archivaufbau. Die vorher nebenamtlich betreute Dokumentation wird intensiviert und das Archivgut der Akademie gesichert und erschlossen. Dazu zählen die historisch und rechtlich bedeutsamen Dokumente dieser Künstlersozietät: Unterlagen der gesetzmäßigen Organe (Mitgliederversammlung, Senat und Präsident) sowie der mit der Verwaltung betrauten Geschäftsstelle.  Das Archiv der SAK bewahrt auf diese Weise Grunddokumente der kulturpolitischen Entwicklungen im deutsch-deutschen Einigungsprozess, denn die Entstehungsphase 1990 bis 1996, der anschließende Aufbauprozess und das Tätigwerden der Akademie spiegeln Erfolge, aber auch Diskrepanzen zwischen Aufbruchserwartungen der Beteiligten und den finanziellen Zuweisungen durch den Freistaat Sachsen wider.

Im Akademiearchiv werden außer Film-, Ton- und Fotodokumentationen zu Tagungen, Ausstellungen, Konzerten und öffentlichen Diskussionen der Akademie auch eine Mitgliederdokumentation gepflegt sowie Plakate, Presseartikel und Publikationen gesammelt. Durch Schenkungen und Leihgaben verfügt das Archiv zudem über Grafik von Mitgliedern. In 20 Porträtfilmen mit (Gründungs-)Mitgliedern wurden Gespräche zur Person und Akademiegeschichte festgehalten.

Seit 2022 werden im Archiv auch Vor- und Nachlässe von Mitgliedern eingeworben, um das institutionelle Archivgut der Akademie zu ergänzen und schriftliche Zeugnisse besonderer Künstlerpersönlichkeiten für Forschungen zur Akademie und ihrer Mitglieder zu bewahren. Derzeit beinhaltet das Archiv der SAK die Nachlässe des bildenden Künstlers Eberhard Göschel (1943–2022), des Fotografikers Ulrich Lindner (1938–2024), des Kunsthistorikers Thomas Topfstedt (1947–2021) und des Architekten Carlo Weber (1934–2014). Auch wenn die Benutzung der Nachlässe im Falle personenbezogener Unterlagen noch durch gesetzliche Schutzfristen eingeschränkt ist, kann sie mittelfristig auf vielfältiges Quellenmaterial zugreifen, das über biografische Forschungen hinaus z. B. auch die Geschichte der künstlerischen Szenen in der DDR erhellt. Gern werden Auskünfte erteilt bzw. Scans von Archivalien zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf und rechtzeitiger Voranmeldung wird eine Direktbenutzung ermöglicht.
 

Archiv der Sächsischen Akademie der Künste
Dr. Johanna Aberle
Palaisplatz 3
 D-01097 Dresden
Tel. +49 (0)351 81076305
archiv@sadk.de
www.sadk.de/archiv

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