Rezension

Editorial

Mit dem neuen Jahr sind drei Kolleginnen vorzustellen, die als neue Fachredakteurinnen mediävistische Rezensionen anregen und betreuen werden.

PD Dr. Monika E. Müller ist Referentin für Handschriften an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Ihre Dissertation ordnet die Bildausstattung des Benediktinerklosters San Pietro al Monte oberhalb des Comer Sees in den eschatologischen Debatten des späten 11. Jahrhunderts ein (Regensburg 2009, www.arthistoricum.net/kunstform/rezension/ausgabe/2009/9/15158/). Umfassende Erfahrungen in der interdisziplinären Handschriftenforschung hat sie insbesondere mit Arbeiten zu Hildesheim vom 11. bis 15. Jahrhundert gewonnen, darunter mit einer Monographie zum Psalter Bernwards (Wiesbaden 2013), sowie durch ihre Mitwirkung an zwei Handschriftenkatalogen für die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf (Wiesbaden 2015 und 2017).

PD Dr. Rebecca Müller vertritt den Lehrstuhl für Kunstgeschichte/Bildwissenschaft an der Universität Augsburg. Aufbauend auf ihrer Dissertation zu „Spolien und Trophäen im mittelalterlichen Genua“ (Weimar 2002, www.arthistoricum.net/kunstform/rezension/ausgabe/2004/5/2055/) untersucht sie den Umgang mit den materiellen Überresten der Antike seit dem Frühmittelalter, aber auch die Wiederaufnahme antiker Gattungen wie Büste und Inschrift und die frühe Mythenrezeption. Ein zweiter Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf spätmittelalterlichen Malerwerkstätten, ihrer Organisation und ihren Stilentscheidungen: Ihre Habilitationsschrift „Die Vivarini. Bildproduktion in Venedig 1440 bis 1505“ wird zum Druck vorbereitet.

Dr. des. Joanna Olchawa ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Osnabrück im Rahmen eines Verbundprojektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über Objekte und Eliten in Hildesheim (1130-1250). Ihre zweifach prämierte Dissertation behandelt figürliche Gießgefäße vom 7. bis 13. Jahrhundert, sogenannte Aquamanilen. Sie fanden zunächst in der islamischen Hofkultur Verwendung und wurden im 12. Jahrhundert für den christlichen Ritus der Händewaschung adaptiert und weiterentwickelt. Kommerzielle Werkstätten in Mittel- und Osteuropa produzierten sie dann in vielen Variationen und vertrieben sie, wie archäologisch bezeugt, bis nach Skandinavien und Sibirien. Das Buch erscheint demnächst in der Corpuswerk-Reihe „Bronzegeräte des Mittelalters“ des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft.

Viele Buchentdeckungen und kritische Diskussionen wünschen für 2018:

Philippe Cordez Hubertus Kohle Susanne Leeb Florian Leitner Sigrid Ruby Ute Verstegen


zur Ausgabe KUNSTFORM 19 (2018), Nr. 1

Empfohlene Zitierweise:

Susan Signe Morrison: Rezension von: Albrecht Classen: (ed.) Bodily and Spiritual Hygiene in Medieval and Early Modern Literature. Explorations of Textual Presentations of Filth and Water, Berlin: de Gruyter 2017
Albrecht Classen: (ed.) Bodily and Spiritual Hygiene in Medieval and Early Modern Literature. Explorations of Textual Presentations of Filth and Water, Berlin: de Gruyter 2017
in: KUNSTFORM 19 (2018), Nr. 1,

Rezension von:

Susan Signe Morrison
Department of English Literature, Texas State University - San Marcos

Redaktionelle Betreuung:

Ralf Lützelschwab