Rezension

Editorial

Die Idee des freien Zugangs, der wir uns mit diesem Journal verschrieben haben, greift auch in anderen Bereichen immer mehr um sich. Das gilt auch für die Kunst selber, und hier insbesondere für die Museen. Für Aufsehen sorgte zuletzt die Entscheidung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe, seine Bestände im Internet zu präsentieren und die freie Nutzung zu erlauben. (http://sammlungonline.mkg-hamburg.de/de) Dabei hinken deutsche Museen allerdings hinterher. Das Getty Museum stellt seine Werke schon seit Jahren hochauflösend ins Netz und ermutigt zur Weiterverarbeitung (http://www.getty.edu/about/opencontent.html), beim Metropolitan Museum kann man fast eine halbe Millionen Kunstwerke zur Verwendung in nicht-kommerziellen Zusammenhängen herunterladen (http://www.metmuseum.org/collection/the-collection-online), Ähnliches gilt für einige große englische Museen. Ganz radikal ist das neu eröffnete Amsterdamer Rijskmuseum, das sogar Verwendungsweisen erlaubt und nahelegt, die unter Museumsleuten ansonsten als anrüchig gelten, z.B. die Nachtwache als Reproduktion auf die Autotür zu kleben (https://www.rijksmuseum.nl/en/rijksstudio). Dieses Museum ermöglicht im übrigen - wie bislang wenige andere - über eine sogenannte API (application program interface) den Zugriff auf den Gesamtbestand des Museums (der allerdings noch nicht komplett digitalisiert ist), und zwar sowohl auf die Bilder als auch auf die Metadaten. Somit werden big data-Analysen möglich, deren Potential auszuloten eine der großen Aufgaben einer kommenden Kunstgeschichte sein könnte.

In diesem Sinne wünschen ein frohes neues Jahr und kurzweilige Lektüre unserer neuen Rezensionen

Ulrich Fürst Hubertus Kohle Olaf Peters


zur Ausgabe KUNSTFORM 17 (2016), Nr. 1

Empfohlene Zitierweise:

Raphael Beuing: Rezension von: Andrea Gáldy / Sylvia Heudecker: (eds.) Collecting Nature. , Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing 2014
in: KUNSTFORM 17 (2016), Nr. 1,

Rezension von:

Raphael Beuing
Bayerisches Nationalmuseum, München

Redaktionelle Betreuung:

Hubertus Kohle