Rezension

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die sehr stark ansteigenden Preise für wissenschaftliche Fachzeitschriften werden als Belastung für die öffentliche Hand mittlerweile zu einem Thema in den Medien. So brachte der ‚Funkstreifzug’, die kritisch-investigative Sendung des Bayerischen Rundfunks, am 28. August einen Beitrag unter dem Motto ‚Bibliotheken unter Druck’, der auf der Homepage des BR auch als Podcast abrufbar ist.

Seitdem seit den 90er Jahren kleine, aber sehr renommierte Wissenschaftsverlage von finanzstarken Investoren aufgekauft werden, beklagen Landes- und Universitätsbibliotheken teilweise horrende Preissteigerungen. Gerade im Bereich der Naturwissenschaften und der Medizin, wo eventuell hochprofitabel verwertbare Erkenntnisse publiziert werden, erlaubt die Monopolstellung mancher Journale optimale Gewinnmaximierung. Es werden mittlerweile jährliche Abonnementkosten im fünfstelligen Eurobereich gefordert, was unter anderem durch eine Umsatzrendite von bis zu 30 % bedingt ist; Autorenhonorare sind übrigens auch in diesem Segment nicht üblich. Angesichts stagnierender Bibliotheksetats müssen viele Hochschulbibliotheken derzeit ihr Angebot stark ausdünnen, so dass nur mehr wenige Institute als ‚last resort’ das volle Spektrum bereithalten, so etwa die Bayerische Staatsbibliothek, die dafür aktuell 7 Millionen Euro jährlich aufwendet.

Keine Sorge: dieser Bericht soll nun nicht etwa behutsam auf die Kostenpflichtigkeit für den Bezug von KUNSTFORM hinführen, sondern nur im Kontrast daran erinnern, was das Engagement unserer Autoren und Redakteure Monat für Monat möglich macht. So weit es an den Herausgebern liegt, wollen wir diese Position im Sinne der ‚open-access'-Bewegung fortführen.

Ergiebige Lektüre wünschen

Ulrich Fürst, Hubertus Kohle, Stefanie Lieb, Olaf Peters


zur Ausgabe KUNSTFORM 12 (2011), Nr. 10

Empfohlene Zitierweise:

Erwin Pokorny: Rezension von: Stefan Fischer: Hieronymus Bosch. Malerei als Vision, Lehrbild und Kunstwerk, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2009
in: KUNSTFORM 12 (2011), Nr. 10,

Rezension von:

Erwin Pokorny
Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien

Redaktionelle Betreuung:

Dagmar Hirschfelder